Beste Weine des Jahres

Ernie Loosen kann Dreierlei: seine charmanten Kabinette sind herrliche Basisweine - meine idealen Forellenbegleiter zu Weihnachten. Dann natürlich die Edelsüßen, wie die Auslesen aus dem Würzgarten und dem Erdener Prälat. Eine Spitze bildet er aber mit Pinot Noir: mit den Joint-Venture Weinen von J. Christopher, erstklassige und feine Burgunder wie der Appassionata aus 2006 - ein 95+ Punkte Burgunder - und mein Wein des Jahres.

Was er nicht so richtig kann: trocken. Aber wer kann das schon an der Mosel. Na? Die Gebrüder Ludwig!

Im Gegensatz zu Ernie hat Bayern München dieses Jahr sogar die Chance auf einen 4. Titel neben dem Triple: Europameister (zumindest ein sehr großer Teil der Mannschaft)

Um bei der 3 zu bleiben: Rieslinge aus 2003 sind im Gegensatz zu der landläufigen Meinung durchaus brillant. Dazu gehören die Weine von Dr. Loosen, Sybille Kuntz und Egon Müller und viele andere mehr. 2003 lebt!

Amphoren-Weine? Meine Entdeckung des Jahres! Österreich mit Ott oder Landauer-Gisperk weit vorn. Wahnsinns-Weine! Habe ich die deutschen Amphorenweine verpasst? Hier kenne ich nur Weine aus Betoneiern, wie den wunderbaren Vinz von Ludwig Knoll (Weingut am Stein)

Das sind die Weine, von denen ich im vergangenen Jahr am meisten getrunken habe. Ganz im Sinne von Hugh Johnson also die besten Weine des Jahres:

Spätburgunder aus dem Gottes Berg, gemacht Hand in Hand und von Chat Sauvage (die GG aus 2006 sind himmlisch und noch im Restaurant auf Burg Schwarzenstein zu bekommen).

Immer noch der Preis-Genuss-Knaller: die Fritz Keller Edition bei Aldi! (leider nur Süd)

Erstaunlich waren der Syrah und der Merlot von Markus Schneider. Sensationell, pure Sortenstilistik, trotzdem eigenständig - faszinierend auch der Preis von runden 30 Euro. Für mich 92-94 Punkte. Kaufen!

Riesling? Riesling! Hier hat mich dieses Jahr die Kollektion von Balthasar Ress überzeugt. Cremig und mineralisch zugleich, extrem saftig und perfekt ausbalanciert. Herrlich! Oder soll ich sagen: RESSpekt!

Wieder auferstanden ist Immich-Batterieberg, wieder eine Klasse für sich. Finesse pur!

Max Müller I, Eigenart 2009. Der beste Silvaner.

Moric: Blaufränkisch in allen Lagen - vertikal, horizontal, 2006.

Veyder-Malberg. Grüner Veltliner zum darin Baden.

Chateau Cissac mit noch erstaunlich gutem Preis-Leistung-Verhältnis bei 2007, 2008 und 2009.

Chateau Palmer rauf und runter mit Bernard de Laage de Meux getrunken. Saulecker.

Der Rose 2010 der Domaine de l'Horizon. Kein Rose macht mich mehr an. Joachim Christ sagte mir zwar etwas von "wird mit dem Alter immer besser". Glaub ich ihm auch, schaff ich aber nicht.

Champagner: Bei den Luxus-Cuvees geht es mir aufgrund der astronomischen Preissteigerungen in den vergangenen zwei Jahren wie im Fall des Bordeaux - die trinken jetzt andere.

Dafür hatten wir zu Silvester gleich drei wunderbare und zum Teil noch bezahlbare Exemplare. Den Jacquesson, einen 2002er Ay Vauzelle Terme, ein komplexes burgunderähnliches Monster aus reinen Pinot Noir Reben, mit 2 Gramm dosage, Vinum gab ihm 20 Punkte, bei mir hat er es ebenfalls locker auf 98-99 Punkte gebracht.

Der Brut de Nominee von Jacquart. In der Preisklasse um 70 Euro eine äußerst gelungene Luxus-Cuvee. Und der Taittinger Comtes de Champagne aus 1999. Ein Klassiker, ein Monument der Champagne.

Was noch? Es gibt einen Trend hin zu coolen Etiketten, das war uns Wert, eine ganze Serie zu starten. Zur Serie Cool Labels, die auch 2012 weiter geführt wird. Es bleibt spannend!

Zu den erfolgreichsten Weinen 2011