Champagner für Deutschland und Österreich Champagner-Umsatz 2016 gestiegen

Der weltweite Absatz ist im vergangenen Jahr gesunken, doch der Durst der Deutschen auf Champagner wächst weiter. Wie das Bureau du Champagne auf der ProWein in Düsseldorf berichtete, erhöhten sich die Lieferungen in die Bundesrepublik 2016 um 4,9 Prozent auf knapp 12,5 Millionen Flaschen. Damit ist Deutschland hinter Frankreich, Großbritannien und den USA einer der wichtigsten Märkte.

Der weltweite Export nahm im vorigen Jahr um 2,1 Prozent auf rund 306 Millionen Flaschen ab. Champagner wird in 190 Länder versendet. Der Absatz der Winzer und Champagnerhäuser im Mutterland Frankreich ging zuletzt sogar um 2,4 Prozent auf knapp 158 Millionen Flaschen zurück.

Wichtigste Einkaufsquelle für deutsche Verbraucher sind nach Abgaben eines Sprechers Supermärkte und Discounter, auf die hierzulande rund die Hälfte des Champagner-Absatzes entfällt. Nur etwa zehn Prozent werden im Fachhandel verkauft, weitere 40 Prozent des Absatzes entfallen auf die Gastronomie. Dabei knallen die Champagnerkorken in Deutschland nicht nur besonders häufig zu Weihnachten und zur Jahreswende, sondern auch zu Anlässen wie Ostern oder dem Muttertag.

Auf günstige Preise können Käufer vor allem in Supermärkten und Discountern hoffen, wo das Getränk oft als sogenannte Handelsmarke angeboten wird. Hintergrund der Lieferungen könnten übervolle Lager oder auch ein Finanzierungsdruck bei den Produzenten sein, hieß es.

Dabei könne der Verbraucher im Gegensatz zu traditionellen Marken nicht sicher sein, welchen Champagner er in den Flaschen schließlich vorfinde. Nach einer eher schlechten Ernte im vergangenen Jahr dürfte das Angebot an günstigem Champagner nun jedoch zurückgehen. dpa

Deutschland
Die Lieferungen aus der Champagne nach Deutschland stiegen um 4,9% oder 581.273 Flaschen: 2016 wurden 12,49 Millionen Flaschen über den Rhein geliefert (2015: 11,91 Millionen Flaschen). Deutschland ist damit nach Absatzmenge weltweit der Exportmarkt Nummer drei. Nur in Frankreich selbst, in Großbritannien und in den USA wird mehr Champagne getrunken. Auch der Umsatz der Champagne-Winzer und -Häuser entwickelte sich auf dem deutschen Markt mit plus 3,4% positiv.

Österreich
Auch die Champagne-Lieferungen nach Österreich sind 2016 im Plus: 79.385 Flaschen oder 6,4% mehr als im Vorjahr. 2015 wurden 1,23 Millionen bestellt, diese Zahl stieg nun auf 1,31 Millionen Flaschen. Österreich steht damit erneut auf Platz 18 der wichtigsten Champagne-Exportländer weltweit. Der Champagne-Umsatz stieg dort 2016 um 8,9%.

Weltmarkt
Weltweit wurden im vergangenen Jahr 6,53 Millionen Flaschen Champagne weniger von Reims und Épernay aus in über 190 Länder versendet: 306,04 Millionen Flaschen bedeuten ein Minus von 2,1% gegenüber 2015 (312,56 Millionen Flaschen). Der weltweite Umsatz ging dagegen nur um 0,6% zurück, was einen höheren Umsatz pro Flasche bedeutet.

Frankreich
Der Absatz der Häuser und Winzer der Champagne in Frankreich ging 2016 um 2,4% auf 157,95 Millionen Flaschen zurück (nach 161,8 Millionen Flaschen). Der Anteil Frankreichs am Champagne-Absatz lag 2015 damit bei 51,6% (im Vorjahr 51,8%). Damit setzt sich ein mehrjähriger Trend fort: Der Exportanteil stieg in den letzten Jahren kontinuierlich von 38,4 Prozent im Jahr 2009 auf jetzt 48,4 Prozent.

Drittländer
Der Export in Drittländer entwickelte sich auch 2016 leicht positiv: 0,3% (nach 4,8%) mehr Bestellungen von außerhalb der EU wurden von den Champagne-Erzeugern geliefert: 70,77 Millionen Flaschen (Vorjahr 70,55 Mio.).

Europäische Union
Die Champagne-Kunden in den EU-Ländern bestellten 2016 3,5% weniger und erhielten 77,31 Millionen Flaschen geliefert (Vorjahr 80,16 Mio.).