Fachkräftemangel in der Tourismusbranche

Der demografische Wandel droht auch für die Tourismusbranche in Rheinland-Pfalz zum Problem zu werden. Das geht aus dem am Mittwoch präsentierten Tourismusbarometer 2013 des Sparkassenverbandes Rheinland-Pfalz hervor.

Der Fachkräftebedarf könne bei einer immer älter werdenden Belegschaft zum «Engpassfaktor» für die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen werden, sagte Verbandspräsidentin Beate Läsch-Weber bei der Vorstellung im Rahmen des 6. Tourismus Forums in Budenheim. Es werde ein Wettbewerb um Nachwuchskräfte entstehen, auch angesichts der Tatsache, dass touristische Leistungen «standortgebundene Leistungen» seien.

Gerade im Tourismus werde die Zahl potenzieller Nachwuchsfachkräfte aufgrund der demografischen Entwicklung in den kommenden Jahren sinken, mahnte Wirtschaftsstaatssekretär Uwe Hüser (Grüne). Nach Meinung von Karsten Heinsohn vom Beratungsunternehmen dwif Consulting sind daher zusätzliche Anreize nötig, um Mitarbeiter zu gewinnen.

Knapp die Hälfte der Betriebe im Gastgewerbe im Land stehe vor großen Problemen bei der Besetzung ihrer Ausbildungsplätze. Im vergangenen Jahr seien in Rheinland-Pfalz fast 300 Hotelfach- und Hotelkaufleute weniger ausgebildet worden als zehn Jahre zuvor. Diese Situation werde sich voraussichtlich noch weiter verschärfen.

Der Anteil der unbesetzten Stellen im Gastgewerbe sei hierzulande höher als im Bundesdurchschnitt, sagte Heinsohn. Insofern bestehe in einigen Regionen «akuter Handlungsbedarf». Hoffnung mache, dass es durchaus ein Potenzial an Auszubildenden gebe. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen zwischen 16 und 20 Jahren in Deutschland könne sich einer Umfrage zufolge eine Arbeit im Tourismus vorstellen. Es werde darauf ankommen, attraktive Bedingungen zu schaffen.

Ähnlich sah dies der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Rheinland-Pfalz, Gereon Haumann. Es müsse kontinuierlich an der Personalpolitik gearbeitet werden. Zudem sollten die Weichen dafür gestellt werden, dass etwa die Entgelte in den Tarifverträgen flächendeckend eingehalten werden. Das Image der Branche als Arbeitgeber solle verbessert werden, sagte Haumann. dpa