Gastronomie Mehr Umsatz im ersten Halbjahr

Der Boom im Deutschland-Tourismus und die Konsumlust der Verbraucher lassen bei Hotels und Gaststätten die Kassen klingeln. Im ersten Halbjahr setzte das Gastgewerbe 3,3 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum. Zu unveränderten Preisen ergab sich ein reales Wachstum von 1,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden berichtete.

Vor allem Caterer und Hotels legten zu, während bei der Gastronomie der reale Zuwachs nur 0,3 Prozent betrug. Insbesondere Biergärten und Co. litten unter dem unbeständigen Wetter der vergangenen Monate.

«Das Wetter war durchwachsen und dadurch auch das Geschäft in der Außengastronomie in Hessen», sagte der Hauptgeschäftsführer des hessischen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Julius Wagner auf Anfrage. Auch die Fußball-EM habe die Erwartungen nicht erfüllt. Viele Fans hätten wegen des Wetters die Spiele zuhause gesehen. «Die Betriebe haben für die Saison Personal eingestellt und jetzt entsprechende Fixkosten».

«Das Biergartenwetter war bisher nicht so toll», sagte auch Monika Poschenrieder vom Dehoga Bayern. Das Geschäft sei in diesem Jahr relativ spät losgegangen, «aber wir haben ja noch ein paar Monate vor uns».

Insgesamt fällt die Halbjahresbilanz der Branche aber positiv aus - auch weil viele Bundesbürger wegen Sorgen vor Terroranschlägen in beliebten Reiseregionen Urlaub im eigenen Land machen. Zudem ist Deutschland bei Ausländern als Reiseland beliebt.

«Fast 200 Millionen Übernachtungen in den ersten sechs Monaten sprechen für sich. Trotz einer kleinen Delle im Juni steuert das Reiseland Deutschland auf den siebten Übernachtungsrekord in Folge zu», sagte der Präsident des Dehoga Bundesverbandes, Ernst Fischer. 

Die gute Lage am Arbeitsmarkt, steigende Einkommen und stabile Preise kurbelten den privaten Konsum an. Davon profitiere auch das Gastgewerbe. Die Branche rechnet für das Gesamtjahr weiterhin mit einem nominalen Umsatzplus im Gastgewerbe von 2,5 Prozent.

Schwächer als im gesamten Halbjahr lief das Geschäft im Juni. Im Vergleich zum Vorjahresmonat blieb zwar noch ein kleines Plus von 0,5 Prozent in den Kassen. Zu unveränderten Preisen musste die Branche aber einen Rückgang um 1,5 Prozent hinnehmen. Als Gründe nannte der Branchenverband Dehoga unter anderem den sehr starken Vorjahresmonat und das schlechte Wetter, das in einigen Teilen Deutschlands zu Einbußen geführt habe. dpa