Grand Hotel Les Trois Rois Besuch in Basel

Irgendwie würde es nicht verwundern, wenn vor der Tür auf der Straße namens Blumenrain eine Kutsche warten würde. Es gibt Hotels, die scheinen aus der Zeit gefallen zu sein. Genau diese Aura umgibt einen sofort, wenn man vor der Tür des Les Trois Rois (Drei Könige) in Basel steht.

Sofort wird man eingefangen vom Flair der guten alten Zeit. Als Grand Hotels wirklich noch etwas besonderes waren. Allein schon die Halle des Fünf-Sterne-Hauses fängt den Besucher ein und entführt in eine andere Zeit.

Grand Hotel Les Trois Rois | Besuch in Basel

An Rezeption und Concierge vorbei erst einmal einen Begrüßungsdrink in der Hotelhalle. Natürlich mit Blick auf den Rhein. Besonders im Sommer auf der Terrasse mag das wohl einer der schönsten Plätze Basels sein. Die schöne Mittlere Rheinbrücke liegt gleich nebenan, dort starten übrigens auch die Schiffe der Basler Personenschifffahrt (bpg.ch).

Ganzjährig kann man die unterschiedlichsten Touren buchen: Vom Schnitzelschiff über Fondue-Touren oder auch dem Sonntags-Brunch. Da kann man dann auch gut die Schönheit des Drei Könige vom Wasser aus begutachten.

Grand Hotel Les Trois Rois | Besuch in Basel

Doch zurück ins Hotel. Bereits 1681 gab es eine Herberge Zu den Drei Königen in der Handelsstadt am Rhein. 1844 wurde daraus dann das Hotel im heutigen Stil. Bis auf ein Nebengebäude aus den Anfangsjahren des vergangenen Jahrhunderts, welches erst in neuerer Zeit zum Hotel dazu kam. So bietet das Haus nach seiner Renovierung und Wiedereröffnung 2006 nun einen interessanten Stilmix. Sowohl in den Gästezimmern als auch den öffentlichen Bereichen. Ein wenig Belle Epogue gepaart mit royalem Glanz.

Sehr royal übrigens ein Tisch im Restaurant Cheval Blanc. Dieser soll ein Geschenk von Napoléon an Marie Antoinette gewesen sein. Der umtriebige Franzose bettete sein Haupt auch dereinst im Drei Könige. Ebenso Queen Elisabeth II., Pablo Picasso, Thomas Mann und viele weitere Prominente. Es ist so etwas wie die gute Stube der Stadt.

Restaurant Cheval Blanc

Das wird am Nachmittag und frühen Abend deutlich, wenn sich die Gäste auf einen Aperitiv, den Fünf-Uhr-Tee oder auch eine gute Zigarre einfinden. Letzteres lässt sich ebenfalls mit Rheinblick in der schönen Cigar-Lounge genießen. Solche Orte gibt es in genussunfreundlichen Zeiten wie den heutigen nicht mehr viele. So in etwa wünscht man sich sein Wohnzimmer.

Dieses Gefühl trifft auch für die Zimmer des Hauses zu. Alles ist da und nichts ist zu viel. Stilvoll mag genau die richtige Bezeichnung sein. Teilweise sind die Wände der Räume mit Seide beschlagen und selbst die Heizkörper hat man zur Renovierung extra im Look von 1844 nachgießen lassen. Detailversessen im besten Sinne.

Die Suite bietet gar eine Dachterrasse mit eigenem Jacuzzi und Blick über Basel gratis. Nun ja nicht ganz gratis. Der Zimmerschlüssel für dieses Vergnügen kostet 4.500 CHF. Die Normalen Zimmerpreise indes starten bei 350 CHF und für 425 CHF gibt es bereits Rheinblick. Den kann man auch am Abend in der besten Bar der Schweiz genießen.

Das jedenfalls fanden die Leser der Zeitschrift Fallstaff und wählten aus 1000 Bars die des Les Trois Rois zur Hotelbar des Jahres. Nur gut dass ein Hotel nicht jede Auszeichnung an der Eingangspforte anbringen muss. Sonst würde es langsam schwierig werden.

Besonders auch für das gleich auf der anderen Seite der Bar gelegene Restaurant Cheval Blanc und dessen Küchenchef Peter Knogl. Höchstnote 19 im Gault Millau, Prix Villegiature als Bestes Restaurant in einem europäischen Hotel sowie Drei Sterne im Guide Michelin.

Dabei kommt das Restaurant genauso so unaufgeregt daher, wie der Rest des Hauses. Lediglich zehn Tische laden ein, es wirkt wie der Speisesaal einen französischen Schlosses. Unaufgeregt auch das, was der Meister auf die Teller bringt. Kein Sterne-SchnickSchnack, ehrliche Gerichte aus besten Produkten. Schon nach den drei gereichten Amuse-bouche ist man sicher, dass all die genannten Auszeichnungen berechtigt sind.

Restaurant Cheval Blanc: Küchenchef Peter Knogl und sein Team im Grand Hotel Les Trois Rois

"Ich bringe klassische Küche, neu interpretiert", sagt der aus dem bayrischen Deggendorf stammende Koch. Da ist kein Gang, den man nicht mag, kein Aroma, das zu viel ist. Besser geht wohl kaum.

Mehr: Interview mit Peter Knogl

Etwas schwierig ist indes die Auswahl der Getränke. Aber schön schwierig. Fast 100 Champagner und gut 800 Weine weist die Karte aus. Der Weinkeller lässt sich übrigens gleich neben der Cigar-Lounge bestaunen und Sommelier Christoph Kokemoor findet zielsicher genau den richtigen Wein zum Menü. Interessanterweise etliche gute Tropfen aus der Schweiz.

Zu erwähnen ist auch der Service des aus Hamburg stammenden Maitre Sebastian Friederici: Unprätentiös, freundlich, professionell, mit ein wenig Hamburger Charme. Er bügelt vor dem Geschäft sogar die Tischdecken selbst, was den meisten Gästen bewusst wohl kaum auffallen wird. Aber genau solche Kleinigkeiten machen das Besondere aus.

Leider ist das Cheval Blanc fast immer ausgebucht. Sowohl mittags als auch abends. Rechtzeitige Reservierung ist angesagt. Oder man bucht gleich das Arrangement mit Übernachtung, Champagnerapéritif und Sechs-Gang-Menü.

Da gibt es dann sogar noch das Kochbuch von Peter Knogl, für alle, die den Spitzenkoch in sich entdecken wollen. Im Magazin Mixology war über die Bar zu lesen: "Wer hier sitzt und nicht völlig abgestumpft ist, fühlt sich schon nach kurzer Zeit wie ein französischer König auf Urlaub in der Schweiz."

Dem ist lediglich hinzu zu fügen, dass es für das gesamte Les Trois Rois gilt. lestroisrois.com

Bin dann mal wieder unterwegs

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