Guter Hopfen, gutes Bier

Gute Nachrichten für Bierfreunde: Der feuchtwarme Sommer war für den Hopfenanbau nahezu ideal. «Wir erwarten eine sehr gute Ernte», sagte der Geschäftsführer des Hopfenpflanzerverbandes, Jürgen Weishaupt, in Tettnang am Bodensee. «Wir hatten immer genügend Feuchtigkeit und keine heißen Temperaturen.» Selbst das trockene Frühjahr habe dem Tiefwurzler nichts anhaben können. Auch geschmacklich könnten sich Biertrinker auf einen sehr guten Jahrgang freuen. Am Montag beginnen die Hopfenbauern mit der Ernte.

Die Tettnanger Betriebe sind auf Aromahopfen spezialisiert, mit dem Bierbrauer ihre Premium- und Pilsbiere am Schluss verfeinern. Seit 2010 ist der Tettnanger Hopfen sogar von der EU als Spezialität geschützt. Das Gebiet im Hinterland des Bodensees ist als einziges Anbaugebiet der Hanfpflanze in Baden-Württemberg übrig geblieben und gehört nach Hallertau (Bayern) und der Elbe-Saale-Region zu den größten Hopfen-Anbaugebieten in Deutschland. Mit 157 Betrieben ist die Zahl der Tettnanger Hopfenbauern im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Die Anbaufläche blieb mit 1222 Hektar gleich.

Bis zu 85 Prozent des Tettnanger Hopfens werden exportiert. Wichtigster Auslandsmarkt seien die USA, wo sich in den vergangenen Jahren eine Bierbrauerszene mit mittelständischen Betrieben etabliert hätte, sagte Weishaupt. 85 Prozent der Ernte seien bereits verkauft, der Rest werde ab Oktober gehandelt. dpa