ITB Spanien profitiert von Verunsicherung der Urlauber

Spanien dürfte der große Gewinner der kommenden Urlaubssaison werden. Die Reservierungen aus Deutschland liegen knapp zwölf Prozent im Plus, wie der spanische Tourismusminister José Manuel Soria auf der Reisemesse ITB in Berlin (noch bis 13. März) sagte. Auch die deutschen Reiseveranstalter freuen sich über satte Buchungszuwächse für den Sommer.

Spanien profitiere derzeit besonders stark von der Veränderung der Buchungsströme auf der Mittelstrecke, sagte der Touristikchef von Tui Deutschland, Oliver Dörschuck. Das heißt: Weniger Urlauber fliegen im Sommer in die Türkei, weil sie sich dort häufig nicht mehr so sicher fühlen. Dafür locken die Länder im westlichen Mittelmeer mehr Gäste an - vor allem Spanien. Bei Thomas Cook und Neckermann liegt das Land zweistellig im Plus. Nils Lübbe, Spanien-Manager bei ITS und Jahn Reisen bestätigt: «Die weltpolitische Situation wirkt sich für Spanien eher positiv aus.»

Die Kanarischen Inseln und die Balearen bekommen den Spanien-Boom im Sommer besonders zu spüren. Das Flugangebot nach Fuerteventura, Gran Canaria und Teneriffa sowie nach Mallorca und Ibiza hat Thomas Cook zum Beispiel noch einmal erhöht.

«Das größte Buchungsplus verzeichnen wir aktuell für die großen Kanarischen Inseln», sagte Oliver Dörschuck. Tui hat dort seine Kapazitäten deutlich ausgebaut. Ähnliches Bild bei Alltours: Mit einem Plus von 25 Prozent sind die Kanaren bei dem Veranstalter das Ziel mit dem größten Gästeplus. Auch bei FTI kommt Spanien mit den Kanaren auf zweistellige Buchungszuwächse im Vergleich zum Vorjahr.

Spanien ist seit Jahren das beliebteste Auslandreiseziel der Deutschen. Rund 13 Prozent aller Reisen der Deutschen führten 2015 laut FUR-Reiseanalyse nach Spanien. Insgesamt reisten im vergangenen Jahr 10,3 Millionen Deutsche in das Land.

Für Spanien ist Deutschland der drittgrößte Quellmarkt nach Großbritannien und Frankreich. Spanien ist vor allem als Ziel für Badeurlaub beliebt. Das Land versucht, auch mit Kultur, Gastronomie und ländlichem Tourismus mehr Besucher anzulocken. dpa