Literaturkritiker Denis Scheck Champagne-Preis für Lebensfreude

Die Preisverleihung fand im Hotel Louis C. Jacob in Hamburg statt. Der Champagne-Preis für Lebensfreude ist mit einer Einladung in die Kreidekeller, Schlösser und Häuser der Champagne und mit einer exquisiten Champagne-Auswahl dotiert. "Für seine Zuschauer und Leser sind selbst seine Ein-Wort-Verrisse das pure Vergnügen - auch wenn man sich insgeheim dazu gratuliert, keiner der betroffenen Autoren zu sein. Gute Bücher legt er uns mit einem Enthusiasmus ans Herz, dass man als fühlloser Unmensch dasteht, wenn man sie nicht liest. Und wenige deutsche Autoren schreiben anregender und intelligenter über das Essen, das Trinken und das Kochen als Denis Scheck. Wir freuen uns sehr, dass er heute den Preis für Lebensfreude entgegennimmt - und ganz besonders auf seine Dankesrede", so beschreibt der Initiator der Preises Günter Schöneis seine Vorfreude.

V.l.n.r. : Thibaut Le Mailloux (Direktor für Kommunikation Comité Champagne), Christina Schenk und Denis Scheck, Sabina Valkieser-Schätzing und Frank Schätzing (Laudator), Christian Josephi (Repräsentant des Comité Champagne in Deutschland und Österreich) (© Axel Kirchhof)

Denis Scheck hat keine Angst vor starken Meinungen - und das nicht nur in seiner Funktion als einflussreicher TV-Literaturkritiker: Für Ersatz- und "Mit-ohne-Lebensmittel", wie er sie nennt, der Gesellschaft oktroyiert von "Körperoptimierern und Fastenpredigern", hat er nur Verachtung übrig. Die äußert er in seiner unnachahmlich charmanten Art so, dass man als Leser viel zu lachen hat. Und das nächste Mal die Haut am Hühnchen ganz sicher mit isst. Als erklärter Verfechter von Genuss und guter Küche sind natürlich auch Kochbücher Gegenstand seiner kritischen Zuwendung. Gemeinsam mit Eva Gritzmann hat er außerdem spannend und amüsant die Geschichte der Esskultur der Geschlechter verfasst: "Sie und Er. Der kleine Unterschied beim Essen und Trinken".

Denis Scheck arbeitet als freier Kritiker, Redakteur, Übersetzer, Literaturagent und Autor. Er ist Literaturredakteur beim Deutschlandfunk und moderiert das Literatur-Magazin "druckfrisch", das die ARD jeden Monat sendet. Denis Scheck wurde mehrfach für die ungewöhnlich unterhaltsame Art, Literatur zu präsentieren, ausgezeichnet. Zuletzt mit dem Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik 2014 und dem Bayerischen Fernsehpreis 2013. Geboren wurde er am 15. Dezember 1964 in Stuttgart und lebt heute mit seiner Frau Christina Schenk in Köln.

Den Preisträger wählte die unabhängige Jury des Champagne-Preis für Lebensfreude. Ihr gehören neben dem Präses Prof. Dr. Hellmuth Karasek folgende Persönlichkeiten an: Kai Diekmann, Alain Fion, Jan Hofer, Christian Josephi, Manfred Kohnke, Günter Schöneis (Initiator), Thomas Schröder und Prof. Dr. Helmut Thoma.

Die Preisträger der Vorjahre (mit Jahr der Preisverleihung)

2014 Axel Milberg. Der Schauspieler, Hörbuchsprecher und Künstler Axel Milberg ist ein unverwechselbarer Charakter und ein Meister der Nuancen. Der gebürtige Kieler ermittelt seit 2003 als Kieler Tatort-Kommissar Klaus Borowski und überzeugt daneben in zahlreichen Kino- und TV-Produktionen. Milberg wird für sein differenziertes und tiefgründiges Schauspiel geschätzt.

2013 David Garrett. Virtuoses Geigenspiel, kreatives Crossover unterschiedlicher Genres und   Epochen - inszeniert in mitreißenden Shows, dafür kennt man den Rockgeiger David Garrett. Mit Leidenschaft und Experimentierfreude schafft es der Musiker und Schauspieler sowohl Kenner und Liebhaber als auch Neulinge generationsübergreifend für klassische Musik zu begeistern.

2012 Michelle Hunziker. Heiterkeit und Lebensfreude sind die Markenzeichen der charmanten Moderatorin und Schauspielerin. Seit 1996 begeistert die sprachbegabte Entertainerin das Fernsehpublikum in der Schweiz, in Deutschland und Italien.

2011 Jan Josef Liefers zeigte seine schauspielerische Klasse und Vielfalt in über 40 Fernseh- und Kinoproduktionen. Er erhielt dafür unter anderem den Bayerischen Filmpreis, den Adolf-Grimme-Preis und den Bambi. Die erfolgreichste Rolle von Jan Josef Liefers ist die als Rechtsmediziner Prof. Karl-Friedrich Boerne im ARD Tatort aus Münster.

2010 Max Raabe verzaubert sein Publikum mit Liedern von verblüffend ernsthafter, heiter-melancholischer Leichtigkeit. Seine Kunst besteht vor allem darin, neben der musikalischen Kraft und Vielschichtigkeit dieser Lieder ihre schillernde Mehrdeutigkeit zu offenbaren: Melancholie und Ironie, Rebellion und Resignation, Elegie und Komik.

2009 Barbara Schöneberger spielt auf der Bühne alle Trümpfe aus: Witz, Charme und Sex-Appeal. Barbara Schöneberger ist eine Künstlerin, die sich nicht in eine bestimmte Schublade stecken lässt und der Affektiertheit und Starallüren fremd sind.

2008 Hape Kerkeling steht für anarchischen Witz, situativen Wagemut und Spürsinn für gesellschaftliche Konfliktzonen. Hape Kerkeling ist Komiker, Schauspieler, Moderator, Buch- und Hörbuchautor, aber auch sein karitatives Engagement zeichnet ihn aus.

2007 Kardinal Lehmann - er versteht es wie kein anderer, die Freude als zentrale Botschaft des Evangeliums in Predigt und gelebtem Leben in den Alltag der Kirche und der Menschen zu tragen, fromm ohne zu frömmeln, fröhlich und seriös.

2006 Franz Beckenbauer. Seine sportliche Fairness, sein Witz und sein Charme sind legendär. Sein unermüdlicher Einsatz für den Sport-Standort Deutschland sorgte dafür, dass er die WM 2006 nach Deutschland holte und damit Millionen von Fußball-Fans höchste Freude bereitet hat.

2005 Thomas Gottschalk, da er es als erfolgreicher deutscher Entertainer und Schauspieler über Jahre hinweg wie kein anderer geschafft hat, alle Generationen anzusprechen und zu erfreuen.

2004 Prof. Ludwig Güttler, der "König der Trompete", für seine Tatkraft und Zuversicht, der als Solist und Dirigent ein großes Publikum begeistert und als einer der Hauptpromotoren für den Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden gilt.

2003 Maybrit Illner für Frische, Klarheit, Natürlichkeit, Lebendigkeit und Humor im politischen Dialog in "Berlin Mitte" im ZDF.

2002 Katja Kessler für ihre BILD-Kolumne und Götz Alsmann für die WDR-Sendung "Zimmer frei".

2001 Ludo Graham für seine Geo-Reportage "Die Kraft des Lachens".

2000 Axel Hacke für sein "Tagebuch im SZ Magazin".

1999 Norbert Körzdörfer alias "David Blieswood" für seine Lebensart-Kolumne in der "Welt am Sonntag".