Mindestlohn Winzerverband kritisiert Bürokratie

Die Landwirte in Rheinland-Pfalz befürchten wegen des Mindestlohns einen hohen bürokratischen Aufwand. Der Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd, Eberhard Hartelt, forderte deshalb am Freitag die Bundesregierung auf, die Vorschriften nachzubessern.

«Geschieht dies nicht, ist davon auszugehen, dass die Regelung zahlreiche Arbeitsplätze in der heimischen Landwirtschaft kostet.» Denn höhere Lohnkosten und die zusätzlichen Ausgaben für Bürokratie könnten dazu führen, dass sich die Herstellung vieler Produkte nicht mehr lohne.

Landwirte müssten mit dem neuen Gesetz beispielsweise Beginn, Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeiten aufzeichnen und den Lohn innerhalb bestimmter Fristen abrechnen, teilte der Verband mit. Das sei aber besonders in den rheinland-pfälzischen Sonderkulturbetrieben mit vielen Saisonarbeitern aus dem Ausland nicht umsetzbar.

Seit Jahresbeginn gibt es in Deutschland einen flächendeckenden Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde. In der Landwirtschaft gelten nach Verbandsangaben bestehende Tarifverträge als Übergangslösung. Derzeit zahlen die Bauern demnach 7,40 Euro. Den Betrag erhöhen sie schrittweise, ab Januar 2018 entspricht er dem gesetzlichen Mindestlohn. dpa