Neues Insolvenzverfahren für Bühlerhöhe

Nach Monaten der Hoffnung ist der ukrainische Investor nun doch abgesprungen und das Insolvenzverfahren für das Fünf-Sterne-Haus im Schwarzwald eröffnet. Der Geschäftsmann Igor Bakai, der das Hotel 2010 gekauft hatte, hatte noch im Juli des Jahres ein Finanzierungskonzept vorgelegt.

Nun aber sei die für August versprochene erste Rate des noch ausstehenden Kaufpreises nicht bezahlt worden, sagte ein Sprecher von Insolvenzverwalter Ferdinand Kießner.

Daraufhin habe das Amtsgericht Baden-Baden am Montag das Verfahren in die Wege geleitet. «Wir schauen uns nun in der Branche um und werden gezielt mögliche Interessenten ansprechen», sagte der Sprecher. Wann ein Käufer gefunden ist, ist völlig offen. Im schlimmsten Falle müsste die Bühlerhöhe zwangsversteigert werden. «Das halten wir aber für sehr unwahrscheinlich», sagte der Sprecher.

«Für uns hat sich nichts geändert», sagte Hoteldirektor Reto Schumacher. «Wir sind davon überzeugt, dass sich ein Käufer für die Bühlerhöhe findet und das Haus eine hervorragende Zukunft hat.» Die Nobelherberge hat seit über einer Woche den Hotelbetrieb wieder eröffnet und vermietet bis zu 45 der insgesamt 90 Zimmer. Die Nachfrage sei sehr gut, sagte Schumacher. Tagesgäste wurden schon seit Anfang Juli wieder in den Salons und auf der Hirschterrasse bewirtet.

Lange hatte es so ausgesehen, als könnte das Insolvenzverfahren abgewendet werden: Bakai hatte zugesagt, seine Millionenschulden zügig zu begleichen. Der Hauptgläubiger, SAP-Gründer Dietmar Hopp, wartet seit dem Verkauf des Hauses an den ukrainischen Investor im Jahr 2010 noch auf 14,5 Millionen Euro. Der Gesamtpreis war 32,5 Millionen Euro. Zwischenzeitlich war in der Bühlerhöhe wegen unbezahlter Rechnungen sogar der Strom abgestellt worden. dpa