Neukölln Eins 44

Im Neuköllner Kiez gibt es endlich ein Gourmetrestaurant, das Eins 44 - nach dem alten Berliner Zustellbezirk benannt. Es präsentiert sich im originalen Industriedesign mit Möbeln und Lampen aus dem vergangenen Jahrhundert.

 

In der Halle aus der Jahrhundertwende, die 70 Jahre für die Destillierung von Essenzen zur Herstellung von Likören und Bränden diente, hat das Restaurant Eins 44 seinen Platz gefunden. Es ist auf den Trend authentischer Regional-Lokale aufgesprungen, die wie Herz & Niere, die Cordobar oder die Kantinen in der Markthalle Neun alle unter dem Motto arbeiten: vom Einfachen das Gute.

Das Team kann stolz auf seine Herkunft sein, es kommt aus dem etablierten Restaurant Mani. Chefkoch Sebastian Radtke hat auch im Dos Palillos und Trois Minutes sur mer gearbeitet, der kongeniale Gastgeber Jonathan Kartenberg hat gemeinsam mit Radtke ebenfalls im Mani seine Erfahrungen gesammelt und internationale Finesse gelernt.

Die Vichyssoise mit Speck und Krabben ist sehr geschmackvoll, ein genialer Start im heißen Sommer. Die Rote Beete mit Ziegenkäse, Apfel und Lavendel ist sensationell, schon lange nicht mehr eine so aromatisch präzise Vorspeise genossen.

Das Kalbstatar mit Bisque, Zitrone und Wildkräutern kommt saulecker daher und bestätigt diesen Trend zum Einfachen. Melone, Hamachi, Puffreis und Kresse sind ebenfalls animierend. Das Rinderfilet mit weißen Zwiebeln und Joghurt ist so was von zart, dass man als Seitenhieb auf gängige französische Gourmetrestaurants fragen darf: Woher beziehen diese eigentlich ihr Fleisch und können sie überhaupt damit umgehen?

Das Preis-Genuss-Verhältnis ist sehr ordentlich: 3 Gänge kosten 37 Euro, 5 Gänge 57 Euro. Der Gourmetkiez Neukölln ist nun eine Reise wert. Zumal man für das Auffinden des Restaurants im 3. Hinterhof ein wenig Zeit mitbringen muss.

EINS 44, Elbestraße 28/29, 12045 Berlin, T: +49 (0) 30 62 98 1212

Di - Fr 12-15 Uhr, Di - Sa 19-24 Uhr www.eins44.com