Nobelhotel Bühlerhöhe bleibt zu Luxushotel im Dornröschenschlaf

Das legendäre frühere Luxushotel Bühlerhöhe bleibt geschlossen - eine Wiedereröffnung des einst weltweit renommierten Hauses an der Schwarzwaldhochstraße ist nicht in Sicht. Es seien weder Umbau- noch Renovierungspläne bekannt, sagte der Bürgermeister von Bühl (Kreis Rastatt), Hubert Schnurr. «Das Hotel bleibt auch in diesem Jahr wohl im Dornröschenschlaf.» An die Investorengruppe aus Kasachstan, an die die insolvente Nobelherberge Ende 2013 verkauft worden war, komme die Gemeinde nur schwer heran.

Als Baurechtsbehörde kontrolliert die Stadt nach Worten Schnurrs aber mindestens zweimal jährlich, ob der vor über 100 Jahren errichtete denkmalgeschützte Kernbau in ordentlichem Zustand ist und nichts verfällt. Das Hotel werde weiterhin beleuchtet und beheizt. «Die Gebäudeunterhaltung ist gewährleistet», sagte Schnurr.

Das seit 2010 fast durchgehend geschlossene Hotel, das nach Angaben der Stadt weiterhin von Direktor Reto Schumacher geleitet wird, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen; ebenso wenig wie die Investorengruppe «Bühlerhöhe Castle Invest».

Ursprünglich war die Wiedereröffnung bereits für das Jahr 2015 geplant, dann verschoben und für 2016 in Aussicht gestellt worden. Umfangreiche Umbaumaßnahmen wären notwendig, um das Anwesen wieder in Betrieb zu nehmen. Der damalige Insolvenzverwalter hatte 2013 Investitionen von 25 bis 30 Millionen Euro genannt; Experten sprachen eher von einem mindestens doppelt so hohen Investitionsbedarf.

Das vor rund 100 Jahren erbaute Gebäude war zunächst Offiziersgenesungsheim, dann ein Kurhaus. 1986 erwarb der Unternehmer Max Grundig das Anwesen und ließ es zum Hotel umbauen. 1999 wurde die Bühlerhöhe an SAP-Gründer Dietmar Hopp verkauft. Jahrelang zählte sie zu den besten Hotels der Welt und beherbergte so prominente Gäste wie Alt-Bundeskanzler Konrad Adenauer, Südafrikas Nationalheld Nelson Mandela und Ex-US-Präsident Bill Clinton.

Im Jahr 2010 verkaufte Hopp an den ukrainischen Investor Igor Bakai. Als dieser den Kaufpreis nur teilweise zahlen konnte, kam ein Insolvenzverfahren und schließlich der Verkauf an die Kasachen.

Unterdessen steht auch die Zukunft des Neuen Schlosses Baden-Baden nach Jahren des Stillstands weiter in den Sternen. Aus der Anlage aus dem 14. Jahrhundert soll nach dem Willen der kuwaitischen Investorin ein Luxushotel werden; die Baustelle stehe aber seit Monaten still, sagte Oberbürgermeisterin Margret Mergen (CDU). Im Februar soll eine Bestandsaufnahme präsentiert werden. Wie es dann weitergeht - alles offen. dpa