Rach und die Restaurantgründer Sternekoch als Gründungshelfer

Von Aleksandra Bakmaz

Er war Restauranttester, Food-Detektiv und Verbraucherschützer: In seinem neuen Dokumentations-Format «Rach und die Restaurantgründer» ist der Hamburger Christian Rach (57) von Dienstag (20.15 Uhr) an im ZDF als Gründungshelfer unterwegs. In vier Episoden à 45 Minuten unterstützt er Menschen bei ihren Plänen. Die Doku ist bereits der dritte Versuch des einstigen RTL-Fernsehkochs, Fuß im öffentlich-rechtlichen Programm zu fassen. Mit «Rach tischt auf!» (2013) fuhr er schlechte Quoten ein. Das Ergebnis: Die Show wurde nach vier Episoden abgesetzt. Auch das Interesse an «Terra X: Geschichten des Essens» fiel mäßig aus.

Bei RTL dagegen feierte der Träger des Michelin-Sterns vor seinem Wechsel Anfang 2014 große Erfolge. Sein Debüt im Scheinwerferlicht gab der studierte Philosoph und Mathematiker in der «Teufelsküche» von RTL. Danach folgte die Fernsehsendung «Rach der Restauranttester» (2006-2013), die mit dem Deutschen Fernsehpreis (2009) ausgezeichnet wurde und durch gute Quoten glänzte. Weiter ging es bei dem Privatsender mit «Rachs Restaurantschule», bis seine erfolgreiche RTL-Karriere mit der Lebensmittel-Dokumentation «Rach deckt auf» (2013) endete. An alte Erfolge konnte der gebürtige Saarländer beim ZDF noch nicht anknüpfen.

In seiner neuen Doku-Show hat es Rach mit komplizierten Gesetzen, skeptischen Banken und unerfüllten Träumen zu tun. In der Auftaktfolge hilft der Spitzenkoch Diana Bornhake und Daniel Krämer in ihrem Heimatort Teutschenthal in Sachsen-Anhalt, ihr erstes Restaurant zu eröffnen. Der IT-Spezialist und die Verwaltungsfachwirtin sind Neugastronomen und möchten mit «Diana's Restaurant und Café» den Sprung in die Selbstständigkeit schaffen. «Das Paar hat mich beeindruckt, weil sie aus vollem Herzen einen eigentlich unmöglichen Plan verfolgen», erzählte Rach in einem ZDF-Interview. Denn ein Lokal ohne gastronomische Erfahrung zu eröffnen, sei schwer.

Mit den erforderlichen Kniffen für eine Existenzgründung kennt sich Rach gut aus: «Wohl kaum etwas verlangt mehr Engagement und Herzblut als die Gründung eines eigenen Unternehmens», sagte der Sternekoch dem ZDF weiter. Das habe er selbst vor vielen Jahren erfahren dürfen, als er sich auf den Weg in die gastronomische Selbstständigkeit machte.

1987 eröffnete der Koch in Hamburg sein erstes Lokal. Zwei Jahre später folgte ebenfalls in der Hansestadt das bekannte «Tafelhaus», das Rach nach 22 Jahren 2011 schloss. Beim ZDF-Talk von Markus Lanz berichtete der Fernsehkoch vor kurzem, wieso er sich von der Gastronomie verabschiedet hat: «Kein Weihnachten, kein Kindergeburtstag, keine Einschulung, kein Feierabend - die Entscheidung aufzuhören, war eine gut überlegte.»

Die Gastronomie sei arbeitsintensiv, sagte Rach. Wer erfolgreich ein Lokal betreiben wolle, müsse flexibel sein und mindestens 80 Stunden in der Woche arbeiten - unter Volldampf. «Das körperliche Vermögen, das man dafür braucht, ist begrenzt», berichtet der Fernsehkoch weiter. Das gelte auch für ihn. «Es war aber keine Entscheidung für das Fernsehen, sondern es musste was anderes kommen. Ich wollte nicht aufhören zu arbeiten», erklärte Rach in der Lanz-Talkshow.

Um genügend Arbeit muss sich der Gastroberater keine Sorgen machen. Denn die Schützlinge in seiner neuen Sendung verlangen ihm viel ab. Ob alle vier Existenzgründungen der Teilnehmer gelingen, wird sich in den nächsten Wochen beim ZDF zeigen. dpa