Touristen bringen Wachstum nach Frankfurt

Frankfurt ist nicht nur der «New York Times» zufolge eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland. Immer mehr auswärtige Gäste strömen in die Finanzmetropole, wenn auch häufig aus geschäftlichen Gründen. Das zumindest zeigt eine neue Studie im Auftrag der Stadt und der lokalen Wirtschaft.

Insgesamt 7,5 Millionen Nächte verbrachten die 4,5 Millionen Gäste in den Hotels der Stadt - zweimal so viele wie noch vor zehn Jahren, wie das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr (DWIF) in Frankfurt mitteilte.

«Wir wünschen uns von den Kommunen Investitionen in das Kongresswesen und Frankfurt als Wochenenddestination», sagte der Vizepräsident der Frankfurter Industrie- und Handelskammer (IHK), Thomas Reichert. Er ist einer der Herausgeber der Studie «Wirtschaftsfaktor Tourismus in Frankfurt 2013» und fordert auch den Verzicht auf Abgaben wie die Bettensteuer. «Wenn das Gewerbe um Förderung bittet, wird das häufig mit zusätzlichen Belastungen beantwortet», sagte Reichert.

Alle Touristen haben der Studie zufolge 4,04 Milliarden Euro in der Stadt ausgegeben, jeder im Schnitt 53,30 Euro pro Tag. Die Studie führt Vergleichszahlen an, zum Beispiel für Berlin aus dem Jahr 2011. Damals machte das Tourismusgewerbe in der Hauptstadt 10,3 Milliarden Bruttoumsatz mit 23,6 Millionen Übernachtungen. Neben Hotelkunden trugen dazu Gäste von Pensionen, Privatquartieren, Campingplätzen und Verwandten sowie Tagestouristen bei.

«Es gibt keinen anderen Wirtschaftszweig, von dem so viele Branchen in Form von Einkommen und Arbeitsplätzen profitieren», schreiben die Auftraggeber der Studie, zu denen neben der IHK auch der Kreisverband der Dehoga und das städtische Unternehmen Tourismus und Congress Frankfurt GmbH (TCF) gehören. Für Dienstleistungen etwa zahlten die Tages- und Verwandtenbesucher in Frankfurt 2013 mehr als ein Fünftel ihrer Ausgaben von insgesamt 2,4 Milliarden Euro.

Fast jede zweite Übernachtung (45 Prozent) in Frankfurt buchte ein Gast aus dem Ausland, vor allem Touristen aus den USA (13,2 Prozent). Es folgen Gäste aus dem Vereinigten Königreich (8,2 Prozent) und China (5,7 Prozent) sowie den Arabischen Golfstaaten (5,2 Prozent).

In der «New York Times» lag das Frankfurter Bahnhofsviertel auf Platz 12 von 52 «Places to go in 2014». Laut der DWIF-Studie hält der Anstieg der Übernachtungen in der Stadt mit dem in München und Düsseldorf mit und übertrifft Dresden, Leipzig oder Köln. Nur die Tourismus-Konjunktur in Hamburg und Berlin verläuft steiler. «Beim Wachstum kann kaum eine Stadt der Mainmetropole folgen», heißt es in der Studie. dpa