VDP Große Gewächse 2013 und 2012

396 Weine konnten am 25. und 26. August in Wiesbaden verkostet werden. Die Einschätzung des Weißwein-Jahrgangs 2013 ist eindeutig – von "mäßig bis mies", "grüne und unreife Weine", bis "der schwächste Jahrgang seit vielen Jahren" – so lauten die Urteile zur Breite des Jahrgangs.

Die Spitze, die Großen Gewächse des VDP, zeigte sich aber deutlich besser und konnte durchaus an die Vorgängerjahre anknüpfen - wenn auch nicht mit ganz so hohen Bewertungen und nicht mit so großer Zahl.

Eleganz ist dabei das Motto, das die Spitze klassifiziert. Gerade an der Mosel hat sich dazu sehr viel getan, die Rieslinge von Mosel-Saar-Ruwer mit ihren würzigen, ausgereiften und lang strahlenden Weinen mit feiner Säure zeugen davon. Der Uhlen Laubach von Heymann-Löwenstein oder der Falkenlay von Clemens Busch kommen dabei locker auf 92-93 Punkte.

Für mich die beste Region war wieder einmal mehr Rheinhessen mit den Spitzen Keller, Wittmann und Battenfeld-Spanier, alles zauberhafte Weine. Der Moorstein von Keller beeindruckte mit dunkler Würze, das Kirchspiel von Wittmann mit seinem Spiel – beide um 93-94 Punkte. Die Entdeckung ist Gunderloch, Johannes Hasselbach stürmt mit Verve nach vorn!

Auch der Rheingau ist wieder im Kommen, erlebt einen schönen Aufbruch - die Weine sind sehr dicht und animierend, eine geschlossene Reihe ohne viele Ausreißer. Im Rheingau überzeugten der Jesuitengarten und Rothenberg von Geheimrat J. Wegeler und die Weine von Ress, Künstler, Kesseler und Weil, aber auch Barth, Achim von Oetinger, Prinz, August Eser und Baron Knyphausen sorgten für echte Überraschungen.

An der Nahe stachen Hermannshöhle und Dellchen von Dönnhoff hervor, Joh. Bapt. Schäfer war für mich eine echte Entdeckung. Herausragend bleibt Schäfer-Fröhlich mit einer erstklassigen Kollektion, der Felseneck kommt auf 95 Punkte.

In der Pfalz sind es der Kalkofen (von Winning) mit großer Harmonie (93), Ganz Horn von Rebholz (93), Idig (93) und Reiterpfad (von Buhl 92-93), die mich dieses Jahr faszinierten. Reichsrat von Buhl hat enorm zugelegt, der Reiterpfad zeigt die neue Linie mit Dichte und Extrakt par exzcellence.

Sachsen und Saale-Unstrut haben es in schwierigen Jahren besonders schwer. Proschwitz muss wieder Federn lassen – offensichtlich übernimmt sich das Gut mit zu vielen Linien und zu hoher Kapazität, Wein ist schließlich Handwerk. Der Weiße Burgunder Schloss Proschwitz hatte zu viel Holz und zu viel Alkohol, der Spätburgunder Schloss Proschwitz ebenfalls zu viel vordergründigen Alkohol, wo bleibt die Komplexität - quo vadis, Proschwitz?

Dagegen bestachen die Spätburgunder von Stodden und Meyer-Näkel an der Ahr, Künstler und Kesseler im Rheingau, Franken mit Fürst und Baltes (!) mit ihrer Eleganz, auch Baden mit Huber und Salwey kamen wie französische Burgunder daher, ganz wunderbar!

Zum 1. September 2014 kommen 502 GROSSE GEWÄCHSE (375 Weißweine, 127 Rotweine) aus 288 Lagen und von 164 Weingütern aus VDP.GROSSEN LAGEN in den Markt. Mit mehr als 1,03 Mio. Flaschen GROSSES GEWÄCHS des Jahrgangs 2013 (Rotwein Jahrgang 2010-2012) liegt die Erzeugung bei ca. 3 % der VDP-Gesamterzeugung.

SAVE THE DATE

Premiere VDP.GROSSE LAGE in Berlin, Montag, 8. September 2014, 12.00 - 17.00 Uhr in der Wandelhalle der Gemäldegalerie im Kulturforum Berlin