Wein aus Österreich Nachhaltigkeit & Sekt-Pyramide

Zertifizierungsphase des neuen Nachhaltigkeitsprogramms beginnt

Nach mehrjähriger Entwicklungsphase präsentierte der Österreichische Weinbauverband Sommer 2014 das neue Selbst-Evaluierungstool für eine nachhaltige Weinproduktion in Österreich. Damit können österreichische Weinbaubetriebe in einem ersten Schritt selbst online nach neun Kriterien (z.B. Klimaneutralität, Energieeinsatz, Qualitätsanspruch) überprüfen, inwieweit ihre Wirtschaftsweise nachhaltig ist.

Das Evaluierungsergebnis wird in einem Spinnendiagramm dargestellt, welches die Kriterien einer nachhaltigen Weinproduktion ausweist und das Ergebnis in den Ampel-Farben rot (kennzeichnet Verbesserungspotenzial), gelb (an der Schwelle zur nachhaltigen Arbeitsweise) und grün (bereits nachhaltige Produktion) präsentiert.

"Jeder Winzer muss in Zukunft für sich und immer dringender auch für den Markt die Frage nach der Nachhaltigkeit seiner Produktionsweise beantworten", ist Willi Klinger, Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing (ÖWM) überzeugt. "Dabei dient dieses Programm zur Selbstbestimmung, aber auch zur Definition der weiteren notwendigen Schritte, um die Nachhaltigkeit im Betrieb in Hinblick auf eine baldige Zertifizierung zu erhöhen."

Nach der Präsentationsphase, die mit dem Bundesweinbautag im Juni 2014 begann, besteht nun ab dem Frühjahr 2015 die Möglichkeit einer offiziellen Zertifizierung. Dafür wurden vom Österreichischen Weinbauverband in Zusammenarbeit mit der ÖWM ein Logo und Slogan erarbeitet, die von zertifizierten Betrieben verwendet werden dürfen und am Marketingtag der ÖWM am 21. Jänner 2015 in Wien erstmalig präsentiert wird.

"Das verbindende Element aller nachhaltig wirtschaftenden Weinbauern ist ihr langfristiges Denken und Arbeiten", erklärt Johannes Schmuckenschlager, Präsident des Österreichischen Weinbauverbandes. "Daher zielt das Logo und der Slogan auf Verantwortung und den Weitblick der Winzer ab, kombiniert mit der Kernaussage "zertifiziert nachhaltig". Die angegebene Betriebsnummer schafft zusätzliches Vertrauen. In der nächsten Phase sollen durch intensive Schulungen aller Weinbauberater, Workshops und Feedbackrunden mit Leitbetrieben als Wissensvermittler für Winzer möglichst viele zur Teilnahme und Zertifizierung motiviert werden."

Dreistufige Qualitätspyramide für österreichischen Sekt 

Anlässlich des "Tags des Österreichischen Sekts" am 22. Oktober 2014 präsentierte die österreichische Weinwirtschaft die neue dreistufige Qualitätspyramide für Sekt aus Österreich. "Damit soll der österreichische Sekt nach dem Vorbild österreichischen Weins hochwertiger positioniert und der Herkunftsgedanke auch bei Schaumwein stärker in den Vordergrund gestellt werden", erklärt Willi Klinger.

Mit der Garantie der Traubenherkunft auf den Ebenen "Österreich", "Bundesland" und "Weinbaugemeinde" und klassischer Flaschengärung und strengen Produktionskriterien von Ernteweise bis langen Lagerzeiten auf der Hefe ab der zweiten Stufe wird an den Anforderungen der weltbesten Premium-Schaumweine Maß genommen.

Als nächstes Ziel arbeitet das Österreichische Sektkomitee gemeinsam mit der ÖWM an der Namensfindung für die unterschiedlichen Stufen, damit für den Konsumenten die Qualität und Herkunft des Sekts bereits am Etikett ersichtlich ist. Außerdem wird eine gesetzliche Verankerung der neuen Qualitätskriterien und Bezeichnungen im Weingesetz angestrebt.