Werder bangt um Blütenfest

Der warme Frühlingsbeginn ist nicht optimal für das 135. Baumblütenfest in Werder. Es wird bei dem Fest in diesem Jahr voraussichtlich keine blühende Pracht mehr geben. «Das Wetter ist zu schön, die ersten Pfirsich- und Aprikosenbäume zeigen schon ihre Blüten», sagte Stefan Lindicke, Geschäftsführer des Werderschen Obst- und Gartenbauvereins.

Das traditionsreiche Fest läuft vom 26. April bis 4. Mai. Zehntausende Besucher kommen in jedem Jahr aus der gesamten Region, um sich an den blühenden Obstbäumen zu erfreuen.

Viele zieht es aber vor allem wegen des süffigen Obstweines in die Havelstadt, dessen Wirkung nicht unterschätzt werden sollte. Angeboten werden vor allem Kirsch- und Erdbeerweine, Geränke aus Schwarzen Johannisbeeren, Rhabarber oder Holunderblüten. «Wein ist ausreichend vorhanden», sagte der Vorsitzende Vereins, Walter Kassin.

Wenn die Temperaturen weiter so hoch bleiben, dann werden die Blüten fehlen, wie Lindicke sagte. «Bei etwas Glück sind sie in drei Wochen noch bei Sauerkirschen und Äpfeln zu sehen.»

Im Vorjahr konnten sich die Obstbauern zunächst über eine tolle Blütenpracht freuen. Im Mai dann war es zu nass. Bereits angesetzte Früchte verfaulten. Verluste bei der geernteten Menge ließen sich durch höhere Verkaufserlöse wettmachen, sagte er.

Dem Obstbauverein gehören 20 Betriebe an. Sie bewirtschaften etwa 980 Hektar. Auf der größten Fläche mit rund 186 Hektar stehen Apfelbäume. Kultiviert werden auch Süßkirschen, Pflaumen und Erdbeeren. Insgesamt 70 feste Mitarbeiter und rund 360 Saisonkräfte sind in den Betrieben beschäftigt. dpa