Witzigmann Preis Die Preisträger Eckart 2014

Die Preisträger des ECKART 2014 stehen fest: Die Jury, die der "Jahrhundert-Koch" Eckart Witzigmann zur Verleihung des ECKART 2014 berufen hat, gab die Namen der Gewinner bekannt. Die Preise gehen dieses Jahr nach Japan, Österreich, England und in die USA: Verliehen werden die Preise im Rahmen einer großen Gala am 22. Oktober 2014 im BMW Museum.

Shuzo Kishida, Japan

Der junge japanische Drei-Sterne-Koch Shuzo Kishida aus Tokio erhält den ECKART 2014 für Innovation. Die Jury schreibt in Ihrer Begründung: "Wer nur die Bilder von Kishidas Gerichten sieht, erkennt nicht die revolutionäre, poetische und innovative Kraft seiner Arbeit. Sie entfaltet sich beim Essen: Französische und japanische Kochkunst sowie Produkte bester Qualität kombiniert Kishida zur gegenwärtig innovativsten Fusion zweier traditionsreicher Koch-Kulturen."

Heinz und Heinz Reitbauer, Österreich

Heinz und Heinz Reitbauer erhalten den ECKART 2014 für Große Koch-Kunst. Reitbauer, der Sohn, ist "einer der engagiertesten Vertreter einer neuen Generation von Spitzenköchen, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen", so die Jury in der Begründung der Preisvergabe. Reitbauer lernte bei Alain Chapel in Mionnay, einem der Vordenker und Wegbereiter der zeitgenössischen Koch-Kunst, bei Anton Mosimann in London und bei Joël Robuchon in Paris. Seit 2005 ist er Chef-Patron des Steirereck in Wien. Reitbauer legt Wert auf "authentische Produkte und Vielfalt. Durch globale Tendenzen zur Vereinheitlichung, denen auch die EU folgt, sieht er", so die Jury "diese Vielfalt massiv bedroht und engagiert sich für die Biodiversität." Über seine Kochkunst sagt Eckart Witzigmann: "Beste Zutaten und höchste Kochkunst kombiniert er zu einer der modernsten Küchen der gastronomischen Welt."

Heinz Reitbauer, der Vater (Foto oben), ist ein Radikaler. Das gutbürgerliche Gasthaus Steirereck macht er zu einem Weltklasse-Restaurant, übergibt es an die nächste Generation und geht - "back to the roots". Die Jury begründet die Vergabe des Preises an ihn wie folgt: "Sein Steirereck am Pogusch in der Steiermark ist der zurzeit beste Almgasthof der Welt. Heinz Reitbauer bringt auf den Teller, was es dort gibt: Hendl, Karpfen, Gulasch - einfach, natürlich, schlüssig und serviert mit einer Gastlichkeit, die einmalig ist."

Mick Hucknall, England

Der Sänger Mick Hucknall - früher Simply Red - erhält den ECKART 2014 für Lebenskultur. Hucknall lebt und schätzt nicht nur eine hohe Lebenskultur, sondern setzt sich auch immer wieder dafür ein. Seit über einem Jahrzehnt baut er Wein am Ätna an. Er konzentriert sich dabei auf lokale, traditionelle Rebsorten und seine Weine sind von den Kennern geschätzt. Aktuell unterstützt er in Irland ein Projekt, das den Erhalt eines Flusses mit wilden Lachsen zum Ziel hat. Die Jury überzeugt nicht nur sein Engagement, sondern auch sein Credo: "Es gibt so viele Menschen auf der Welt, die Hilfe brauchen, um einen Schritt weiter zu kommen. Ich helfe dabei, indem ich dafür Sorge trage, dass Dinge wachsen. Es geht mir darum, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Es ist der Versuch, Gemeinschaften zu stärken und das Ansehen bestimmter Regionen zu verbessern, damit sie wirtschaftlich interessanter werden."

Jon Rose, USA

Der weltberühmte Surfer Jon Rose wird für sein Projekt "waves 4 water", das Trinkwasserfilter weltweit verteilt, mit dem "Eckart 2014 für kreative Verantwortung und Genuss" ausgezeichnet. Auf der Suche nach der besten Welle besuchte Rose entlegenste Regionen der Welt und weiß, dass sauberes Trinkwasser oft ein seltenes Gut ist. Die Jury schreibt in Ihrer Begründung: "Jon Roses kreative Lösung: Im Unterschied zu vielen Projekten entwickelt er kein eigenes System, sondern verwendet einfache, günstige Filter. Die Idee seiner Organisation "waves 4 water" ist nicht, eine Person 100 Filter in Gebiete transportieren zu lassen, in denen sauberes Wasser benötigt wird, "sondern hunderte von Reisenden je 10 Filter verteilen zu lassen". Ein modernes soziales Netzwerk mit inzwischen tausenden von Unterstützern, die kreative Verantwortung leben."

Der Internationale Eckart Witzigmann Preis ist eine der bedeutendsten Ehrungen für herausragende Verdienste um Kochkunst und Esskultur: Mit dem ECKART würdigt Eckart Witzigmann, als "Koch des Jahrhunderts" geehrt, seit dem Jahr 2004 einzigartige Leistungen der Kochkunst und das besondere Engagement in dem facettenreichen Themenkreis der Lebenskultur.

Zu den bisherigen ECKART Preisträgern gehören Daniel Boulud (New York City), HRH Charles Prince of Wales (Highgrove), Elena Arzak (San Sebastian), Anne-Sophie Pic (Valence), Harald Wohlfahrt (Tonbach), Dieter Kosslick (Berlin), Ferran Adrià (Barcelona), Marc Haeberlin (Illhaeusern), Joël Robuchon (Paris) u.v.a.