Weingut Peter Stolleis und die Weinprobe in Afghanistan

Wein, Saumagen und Bratwurst für Soldaten in Afghanistan: Ein Winzer aus Gimmeldingen-Mußbach bei Neustadt an der Weinstraße hat im umkämpften Norden des Landes eine Pfälzer Weinprobe ausgerichtet. «Es ging darum, den Soldaten das Gefühl zu geben, dass man hinter ihnen steht und ihren Einsatz würdigt», sagte dazu Winzer Peter Stolleis.

Deshalb sei er Ende Juni für knapp eine Woche in ein internationales Militärcamp bei Masar-e-Sharif gereist. Im Gepäck hatte er 120 Flaschen Wein, 120 Pfund Brot, 50 Kilogramm Sauerkraut, 125 Kilo Kartoffeln und 300 Dosen voll Saumagen und Bratwurst.

Zuvor gab es allerdings einige Hürden zu überwinden, berichtete der Winzer. Erst Monate nach seinem Angebot an die Bundeswehr bekam er die Erlaubnis für die ungewöhnliche Weinprobe. Auch vor Ort musste sich Stolleis nach eigenen Angaben mit seiner Idee noch einmal durchsetzen, da sich das Küchenpersonal weigerte, die fremden Lebensmittel zuzubereiten. Am Ende durften die Soldaten jeweils nur wenige Tropfen Wein probieren - ihnen ist nur wenig Alkohol erlaubt, wie der 60-Jährige berichtete.

Mit der Verkostung hat ihnen der Winzer ein seltenes Vergnügen bereitet, wie das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam mitteilte. Zwar gebe es ein Betreuungsprogramm für die Soldaten mit Auftritten von Musikern oder Unterhaltungskünstlern. Doch dass es in Afghanistan eine Weinprobe gegeben hätte, daran könne er sich nicht erinnern, sagte Sprecher Jörg Langer. dpa