Trends bei Töpfen

Von Johanna Uchtmann

Fahrradtacho? Pulsuhr? MP3-Player? Alles falsch - Kochassistent nennt sich der kleine Kunststoff-Aufsatz mit Digitalanzeige, an dem die Besucher der Frankfurter Konsumgütermesse Ambiente in diesem Jahr kaum vorbei kamen. Hightech sei nur einer der Trends bei Kochgeschirr, sagt Monika Tiedtke vom Netzwerk Haushalt in Erlangen. Der Kochassistent ist Bestandteil der neuesten Schnellkochtöpfe, dem zweiten Trend, den Tiedtke anspricht: «Der Schnellkochtopf war quasi verschwunden. Jetzt ist er wieder zurück.»

Die Neuen sind einfacher, sicherer und energiesparender als ihre Vorgänger-Generation - unter anderem dank des tragbaren Kochassistenten. Er ist Teil des Deckels. Während des Garens wird der kleine Aufsatz herausgelöst und mitgenommen. Egal, wo sich der Koch dann in der Wohnung befindet: Der Timer in der Hosentasche erinnert ihn an sein Dampfgemüse, wenn es fertig ist. Tefal zum Beispiel wartet in seiner neuen Schnellkochtopf-Serie Nutri Cook zusätzlich mit einem neuen Verschlusssystem auf, durch das sich der Deckel in jeder Position und mit einem Handgriff aufsetzen und fest verschließen lässt. Schief aufgesetzte Deckel waren in der Vergangenheit oft Ursache für gefährliche Unfälle. Denn der Deckel konnte so dem Druck nicht standhalten, und der Topf ist gewissermaßen explodiert.

Fissler hat den hörbaren Klick und eine farbige Anzeige in seine Schnellkochtopfserie Vitavit eingebaut. Beides signalisiert, wann der Topf korrekt geschlossen ist. Technologie und Sicherheit verbunden mit schönem Design steht auch bei WMF im Fokus: Bei der Kochtopf-Serie Quality One bilden rote Ringe den Übergang vom bauchigen Edelstahlkörper zu den Griffen. Die werden dadurch nicht mehr so heiß: Das ist sicher und elegant.

Auch Keramik ist auf dem Markt derzeit schwer in Mode, wie Bettina Schäfer des Kochgeschirrherstellers Berndes bestätigt: «Der Trend geht eindeutig zu Keramik, weil sie einen guten Antihafteffekt hat.» Auch Tiedtke hat den Keramik-Trend beobachtet, sieht aber bei dem Material einen Nachteil: «Keramik-Geschirr ist sehr schwer.» Trotzdem setzt auch Zwilling auf Keramik, «weil sie umweltfreundlich und leicht zu reinigen ist», so ein Sprecher. «Die Zeit, die Leute in der Küche verbringen, ist länger geworden. Aber die wollen sie nicht mit Spülen verbringen.»

Dabei ist nervenaufreibendes Schrubben auch bei Speisen nicht unbedingt notwendig, die beim Kochen leicht Flecken hinterlassen. Selbst weiße Keramik - die derzeit der Renner ist - macht weniger Probleme, als man meinen könnte: «Man kann darin auch Sauerkraut oder Chili kochen, es gibt trotzdem keine Verfärbungen», sagt Schäfer.

Außen am Topf ist Farbe aber nach wie vor angesagt. Gerade kräftiges, dunkles Rot wurde auf der Messe vielfach gezeigt. Unter anderem beim neuen, extragroßen Pastatopf der Serie Vitaliano von Silit. Die Serie soll dem Hersteller zufolge ein italienisches Lebensgefühl vermitteln. Das erklärt dann auch die Größe: Es wird laut Silit immer beliebter, in Gruppen zu kochen, zum Beispiel mit vielen Freunden.

Und selbst das gute Gewissen des Kochs haben die Topf-Hersteller auf dem Schirm: Nachhaltig produziertes und energiesparendes Kochgeschirr hat fast jeder im Programm. Zu 100 Prozent setzt etwa der italienische Hersteller Ipac auf Natur. Ganz neu auf dem Markt sind seine vollständig aus Bambus-Asche gepressten Kochtöpfe, die laut Herstellerangaben auch für Mikrowellen, Induktionsherde und Spülmaschinen geeignet sind. dpa

Auf die Topfgriffe achten

Beim Kauf von Töpfen sollten Kunden auch auf die Griffe achten. «Die sollten ergonomisch gut in der Hand liegen», sagt Monika Tiedtke vom Netzwerk Haushalt. Das entspricht dem Trend zur Wohlfühl-Küche - kochen soll Spaß machen statt Pflicht sein. Die Hersteller haben sich darauf schon eingestellt: «Die Griffe werden zum Beispiel immer größer, weil das besser in der Hand liegt», sagt die Expertin. Unter anderem Tefal bietet verschiedene ergonomisch geformte Topf-Sets an, mit Fingerkuhlen und Daumenablage am Griff.