Alpen-Report Promi-Hotspots und beste Restaurants

Von Gregor Tholl

Im Sommer gelten Ibiza, St. Tropez oder Monaco als Promi-Hotspots - im Winter trifft sich der Jetset dagegen lieber in den Bergen statt am Mittelmeer. Eine Auswahl von Orten in Österreich und der Schweiz:

KITZBÜHEL (Österreich): Zum Hahnenkammrennen (bis 25. Januar, Foto) ist der Promi-Auflauf an der legendären Streif und bei den Partys drumherum immer groß. Gesehen wurden in den vergangenen Jahren - etwa bei der Weißwurstparty beim «Stanglwirt» in Going - Stars wie Ralf Möller und Verona Pooth, Arnold Schwarzenegger, Sänger wie Andreas Gabalier, DJ Ötzi, Jürgen Drews, Marianne und Michael, Moderatoren wie Kai Pflaume und Max Schautzer, Starkoch Alfons Schuhbeck oder auch Niki Lauda. Als Lokalmatador gilt Hansi Hinterseer, auch Uschi Glas oder Hardy Krüger jr. wurden regelmäßig in dem Tiroler Ort gesichtet. Lange Zeit lebte auch der «Kaiser», also Franz Beckenbauer, hier. Großer VIP-Auflauf auch beim Snow Polo World Cup in der vergangenen Woche. 

DAVOS (Schweiz): Davos ist da, wo's teuer ist - und wo das Weltwirtschaftsforum (WEF) stattfindet. Ein alter, aber aktueller Witz. Der Ort inspirierte auch Thomas Mann zu seinem Roman «Der Zauberberg». Fürs WEF (bis 24. Januar) sagten sich 2015 mehr als 2500 Topmanager und Spitzenpolitiker an, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel, der französische Präsident François Hollande, Jordaniens König Abdullah II. oder Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi. Auch Stars wie «Happy»-Sänger Pharrell Williams waren da, der britische Prinz Andrew oder Königin Máxima der Niederlande waren ebenfalls angekündigt. Im benachbarten Klosters ließen sich immer wieder britische Royals blicken, in erster Linie Prinz Charles.

GSTAAD (Schweiz): Hier wurde Anfang des Jahres Popkönigin Madonna gesehen, der Regisseur Roman Polanski («Tanz der Vampire») besitzt hier ein Chalet, in dem er vor fünf Jahren auch seinen Hausarrest absaß. Damals beriet die Schweiz über eine Auslieferung an die USA wegen des Missbrauchs einer 13-Jährigen in den 1970ern. Gunter Sachs gehörte lange zu Gstaad, kam einst auch mit Brigitte Bardot. 2011 beging er in seinem Chalet Suizid. Die Liebe des Geigers Yehudi Menuhin bescherte dem Ort das Gstaad Menuhin Festival. Verleger Axel Springer («Bild», «Die Welt») hatte in Rougemont bei Gstaad ein Haus, Filmstars wie Elizabeth Taylor, Richard Burton, Curd Jürgens oder Ex-Bond-Darsteller Roger Moore verliehen dem eher gemütlichen Gstaad diskreten Glamour. Der Sohn von Caroline von Monaco, Andrea Casiraghi, heiratete hier 2014 kirchlich Tatiana Santo Domingo.

ST. MORITZ (Schweiz): Im mondänen Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1928 und 1948 machten schon Bundeskanzlerin Angela Merkel oder Moderatorin Michelle Hunziker Winterurlaub. Der heutige niederländische König Willem-Alexander und seine Máxima verbrachten hier im Engadin 2002 die Flitterwochen, bevor sie zu den Olympischen Spielen in Salt Lake City flogen. Weltstars wie Marlene Dietrich oder Charlie Chaplin mochten früher den mehr als 1800 Meter hoch gelegenen High-Society-Ort. Berühmt sind Edel-Hotels wie «Kulm», «Carlton», «Suvretta House», «Grand Hotel des Bains» oder «Badrutt's Palace». Noch in diesem Jahr soll der US-Kunsthändler Vito Schnabel, der zuletzt immer wieder mit Heidi Klum gesichtet wurde, eine neue Galerie in den Räumen des Galeristen Bruno Bischofberger übernehmen.

SAAS-FEE (Schweiz): Das Hochplateau-Dorf im Wallis war lange Zeit die Wahlheimat des 1977 gestorbenen Autoren Carl Zuckmayer («Des Teufels General», «Der Hauptmann von Köpenick»), der hier auch begraben ist. An einem Chalet hier drehte George Michael vor 30 Jahren das Wham!-Video zu «Last Christmas» - ikonografisch für die 1980er Jahre.

ISCHGL (Österreich): Im vergangenen Jahr kam zum Abschluss der Ski-Saison der britische Popstar Robbie Williams, um ein «Top of the Mountain»-Konzert auf der Idalp zu geben. Das hat Tradition in dem Tiroler Ort. So waren etwa schon Mariah Carey, Tim Bendzko, die Scorpions, The Killers, Gossip, Rihanna, Katy Perry, Kylie Minogue, Nena, Elton John, Rod Stewart oder Bob Dylan hier. Für den 5. April ist beispielsweise der Hamburger Hip-Hop-Star Jan Delay angekündigt.

BAD GASTEIN (Österreich): Der Belle-Epoque-Ort nennt sich Monte Carlo in den Alpen, früher kamen «illustre Gäste wie Kaiser Franz Josef I. und seine Gemahlin Kaiserin Elisabeth, Fürst Bismarck, Grillparzer, Schubert, Schopenhauer und viele andere», heißt es stolz auf der Website. Vergangenes Jahr widmete der Künstler und Musiker Friedrich Liechtenstein («Supergeil») dem sogenannten Weltbad ein Konzeptalbum.

ZERMATT (Schweiz): Das Wallis-Dorf am Fuße des weltberühmten Matterhorns ist zum Beispiel Wohnort der in Singapur geborenen Star-Geigerin Vanessa Mae.

Wo Gourmets in den Alpen Sterne finden

«In der Schweiz ist man als kulinarisch interessierter Skiläufer wirklich gut aufgehoben», sagt Nina Grigoleit, Sprecherin vom Sterne vergebenden «Michelin»-Guide. Ansonsten sei die Gourmetküche natürlich in Frankreich sehr eindrucksvoll vertreten. «Besonders Courchevel ist ein Gourmet-Hotspot.» In Deutschland hat Oberstdorf im Allgäu zwei Ein-Sterne-Lokale, jeweils einen Stern haben ein Lokal in Ofterschwang (bei Sonthofen) und in Berchtesgaden (Le Ciel im Intercontinental, Foto).

Im schweizerischen St. Moritz gibt es drei Ein-Sterne-Restaurants, ebenso in Gstaad und Zermatt. Weitere Orte mit einem Lokal mit Stern sind zum Beispiel Verbier, Davos, Klosters, Saas-Fee oder Crans-Montana. In Frankreichs Alpen gibt es die meisten Sterne-Lokale: In Courchevel wurden gleich sechsmal zwei Sterne verliehen. Megève in den Savoyer Alpen hat sogar ein Drei-Sterne-Lokal (die höchste «Michelin»-Wertung überhaupt).

Auswahl von Orten mit Sterne-Restaurants in den Alpen

SCHWEIZ:

- Sankt Moritz: jeweils 1 Stern haben das «Cà d'Oro im Kempinski Grand Hotel des Bains» und das «Da Vittorio im Hotel Carlton» - Gstaad: jeweils 1 Stern haben die Lokale «Chesery», «Sommet» und «Leonard's im Grand Hotel Bellevue» - Zermatt: jeweils 1 Stern haben die Restaurants «Capri im Hotel Mont Cervin Palace», «Heimberg» und «After Seven im Hotel Backstage» - Champfer: 2 Sterne im «Ecco on snow» und ein Stern im «Talvo By Dalsass» - Verbier: 1 Stern fürs «La Table d'Adrien» - Davos: 1 Stern für «Amrein's Seehofstübli» - La Punt-Chamues-ch: 2 Sterne in «Bumanns Chesa Pirani» - Samnaun: 2 Sterne für «Homann's Restaurant» - Klosters: 1 Stern in der «Walserstube» - Saas-Fee: 1 Stern im «Waldhotel Fletschhorn» - Crans-Montana: 1 Stern in «Hostellerie du Pas de l'Ours»

FRANKREICH:

- Chamonix: 2 Sterne für «Albert 1er» und 1 Stern für «Le Bistrot» - Courchevel: jeweils 2 Sterne haben die Restaurants «Le Strato», «Le Kintessence», «La Table du Kilimandjaro», «Le Chabichou», «Le 1947» und «Pierre Gagnaire pour les Airelles»; jeweils 1 Stern haben «Le Farçon» und «Azimut» - Les Deux-Alpes: 1 Stern im «Le P'tit Polyte» - Megève: 3 Sterne fürs «Flocons de Sel», jeweils 1 Stern fürs «La Table d'Alpaga» und «Le 1920» - Saint-Martin-de-Belleville: 2 Sterne fürs «La Bouitte» - Val d'Isère: jeweils 1 Stern fürs «L'Atelier d'Edmond» und für «La Table de l'Ours» - Val-Thorens: 2 Sterne für «Jean Sulpice»

ÖSTERREICH:

- Hirschegg (Kleinwalsertal): 1 Stern für «Kilian Stuba» - (Es gibt zurzeit keinen «Guide Michelin Österreich». Lediglich in Wien und Salzburg sind Inspektoren für den «Guide Main Cities of Europe» unterwegs. Weitere Ausnahme: Das Kleinwalsertal ist im «Guide Michelin Deutschland» enthalten, da der Zugang zum Tal nur von deutscher Seite möglich ist.)

DEUTSCHLAND:

- Oberstdorf: jeweils 1 Stern fürs «Ess Atelier Strauss» und «Maximilians Restaurant - Landhaus Freiberg» - Sonthofen/Ofterschwang: 1 Stern im «Silberdistel» - Berchtesgaden: 1 Stern fürs «Le Ciel» im Hotel Intercontinental 

ITALIEN:

- Alta Badia (Dolomiten): 2 Sterne im «St. Hubertus», jeweils 1 Stern im «La Siriola» und fürs «La Stüa de Michil» - Aosta: 1 Stern im «Vecchio Ristoro» - Cogne: 1 Stern fürs «Le Petit Restaurant» dpa