Im Jahr 1997 hat Berlin Partner den Wettbewerb Berliner Meisterkoch ins Leben gerufen. Der Wettbewerb zeigt jedes Jahr aufs Neue: In vielen Berliner Restaurants wird auf höchstem Niveau gekocht. Mit der Gastronomie entwickelt sich auch der Meisterköche-Wettbewerb. 2008 kam die Kategorie Aufsteiger des Jahres dazu, die der dynamischen Entwicklung Rechnung trägt und in der großen Szene eine wichtige Orientierungshilfe bietet. Auch in diesem Jahr sind wieder fünf junge Köche mit interessanten Restaurants in der engeren Auswahl.
2. Andreas Saul, Bandol-sur-mer
Bäcker oder Koch, das waren die Alternativen vor denen Andreas Saul nach der Schule stand. Seit er sich damals für die Ausbildung zum Koch entschied, ging es dann sehr zielstrebig weiter. Gelernt hat Saul sein Handwerk im Restaurant Dressler am Kurfürstendamm und Unter den Linden. 2004 wechselte er ins Rutz, wo er ab 2006 als Souschef fungierte, bevor er 2010 Küchenchef im Bandol-sur-mer wurde. Seither arbeitet er konsequent an der Profilierung des Restaurants, das atmosphärisch nichts mit einem klassischen Spitzenrestaurant zu tun hat.
Schon die Lage des Bandol-sur-mer überrascht. Es liegt da, wo Berlin hip ist. Die Torstraße ist eine etwas ungewöhnliche Adresse für ein Gourmetrestaurant und auch der Koch Saul entspricht mit Kinnbart und Piercing nicht unbedingt dem Klischee des Gourmetkochs. Doch Saul ist ambitioniert und zaubert mit seinem Team die Klassiker der französischen Küche auf den Teller, mit Zutaten aus Brandenburg neu interpretiert. Das Angebot wird auf einer Tafel an der Wan präsentiert und bietet Fleischgerichte wie Entrecôte und Foie gras, aber auch viel Fisch.
Da das Bandol-sur-mer sehr klein ist, sollte man unbedingt vorher reservieren und darauf gefasst sein, dass es etwas beengt zugeht. Vielleicht ist es neben dem ausgezeichneten Essen diese Atmosphäre, die auch bekanntere Zeitgenossen anzieht. Die Promi-Dichte im Bandol-sur-mer ist jedenfalls selbst für Berliner Maßstäbe bemerkenswert.