Arlberg Hospiz St. Christoph Adi Werner zum 85.

Herr Werner, wie erleben Sie die Pandemie persönlich und aus Sicht Ihres Betriebes?

Ich persönlich habe mit der Pandemie überhaupt kein Problem, und erfreue mich bester Gesundheit. Unsere Betriebe stehen nur leider seit März 2020 still und das ist schon bitter. Ich bin wie gehabt jeden Morgen pünktlich um acht Uhr im Büro und kümmere mich um die Weinfirma und die Bruderschaft St. Christoph. Das hält nicht nur beschäftigt, sondern auch jung und fit.

Welche positiven Erlebnisse nehmen Sie als langjähriger, krisenerprobter Hotelier aus dieser Pandemie mit?

Das beste an der ganzen Corona-Pandemie ist, dass ich zu meinem Geburtstag dieses Jahr niemanden einladen muss (AW lacht). Bei meinem 80. Geburtstag waren es knapp 600 Gäste, und das war selbst für mich stressig. Fünf Jahre später werde ich zuhause in ganz kleiner Runde mit meiner Familie feiern und darauf freue ich mich.

Wie sind Ihre Einschätzungen für die Zukunft für das Arlberg Hospiz und St. Christoph?

Sobald die Pandemie im Griff ist, wird sich alles wieder normalisieren. Ich hoffe, dass das noch in diesem Jahr passiert, und wir im Dezember 2021 wiedereröffnen und Gäste empfangen können. Die Reisefreudigkeit der Menschen wir sicherlich Bestand haben.

Als großer Weinliebhaber heben Sie den Weinkeller der Hospiz Alm auf ein neues Level. Welche Vision leitet Sie und was erleben die Gäste dort ab Dezember 2021?

Stillstand gibt es in St. Christoph nicht, und so wird der Lockdown auch für Um- und Ausbauarbeiten genützt. Die Hospiz Alm bekommt endlich den neuen Großflaschenweinkeller, von dem ich schon viele Jahre geträumt habe. Die Erweiterung wird eine neue Attraktion in der Hospiz Alm. Vom ursprünglichen Weinkeller wo bereits 3.500 Großflaschen lagern, wird man über zwölf Stufen weiter nach unten einen neuen kreisrunden Raum mit einem Durchmesser von 15 Metern und einer Höhe von fünfeinhalb Metern. Die größte käufliche Flasche mit einem Inhalt von 27 Litern, die einer Füllmenge von 36 Einzelflaschen entspricht, wird hier als Blickfang im Zentrum des Raumes stehen. Jedes Chateaux mit dem wir im Moment zusammenarbeiten wird bis zur Eröffnung im Dezember 2021 ein Großformat in dieser Größe, auch Primat genannt, exklusiv für uns abfüllen.

Ihr Großflaschensammlung wird als die Größte ihrer Art weltweit deklariert. Wollen Sie dieses Repertoire noch ausbauen?

Eigentlich nicht, denn wir arbeiten bereits mit den besten 30 Chateaux eng zusammen. Dank der langjährigen Partnerschaften genießen wir bei all diesen Weingütern das Privileg, dass wir jährlich sechs Großflaschen exklusiv für die Alm abgefüllt bekommen. Das soll auch weiterhin so bleiben.

Wie sehen Ihre persönlichen Zukunftspläne aus?

So lange man gesund ist, macht die Arbeit Freude und von Ruhestand ist noch lange keine Rede. Gemeinsam mit meiner Frau machen wir einmal jährlich eine Heilfastenkur am Wörthersee. Der Arzt der uns dort schon dreißig Jahre kennt, ist der Meinung, dass der Mensch heute dafür geschaffen ist 120 Jahre alt zu werden. Vorausgesetzt er raucht nicht, bewegt sich viel, schläft nicht beim Fernsehen ein, liest stattdessen ein Buch und trinkt keinen Alkohol. Da meine größte Leidenschaft aber der Bordeauxwein ist, haben wir einen Kompromiss getroffen: Ich werde nur 115 Jahre alt, kann mir aber hie und da ein Gläschen gönnen.

Über das Arlberg Hospiz St. Christoph

Das Arlberg Hospiz liegt auf 1.800 Metern in St. Christoph oberhalb von St. Anton am Arlberg in Österreich und wird seit 1956 in dritter Generation von Hoteliersfamilie Werner geführt. Die Hospiz Alm steht seit 1988 für den urigen Einkehrschwung und wurde bereits mehrfach von Gault & Millau ausgezeichnet. Zudem liegt in der Alm Europas größte private Bordeaux Großflaschensammlung von Senior-Wirt Adi Werner bereit.