Art am Wiener Ringturm Helnwein: I saw this

Auf Einladung von Günter Geyer, Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins, eröffnete der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz die Ringturmverhüllung 2018. Die eigens für die Ringturmverhüllung zusammengestellte Komposition "I saw this" von Gottfried Helnwein klagt an gegen Krieg, Terror und Unterdrückung und steht ganz im Zeichen des Gedenkjahres 2018, anlässlich "100 Jahre Republik Österreich".

Wiener Ringturm | Helnwein: I saw this Fotos: Wiener Städtische Versicherungsverein

Sebastian Kurz zu dem spektakulären Kunstwerk mitten im Wiener Stadtzentrum: "Gottfried Helnwein löst mit seiner Arbeit Emotionen aus und verhindert so die Gleichgültigkeit und das Wegschauen. Gerade im Gedenkjahr 2018 kommt diesem Kunstwerk daher eine besondere Bedeutung zu."

Der weltberühmte österreichische Künstler Gottfried Helnwein, der zu den bedeutendsten heimischen Kunstschaffenden zeitgenössischer Art nach dem Zweiten Weltkrieg zählt, zeichnet auf Initiative des Wiener Städtischen Versicherungsvereins für die diesjährige Ringturmverhüllung verantwortlich. Gottfried Helnwein: "Ich will die Menschen zwingen, zu sehen." Parallel zur Ringturmverhüllung zeigt der Wiener Städtische Versicherungsverein über den Sommer eine Selektion des Künstlers im Ausstellungszentrum im Ringturm.

Helnwein im und am Ringturm

Begleitend zur Ummantelung seiner Konzernzentrale zeigt der Wiener Städtische Versicherungsverein im dortigen Ausstellungszentrum vier Werke des berühmten Künstlers. Darunter finden sich auch die beiden Motive der Ringturmverhüllung: "The Disasters of War 49" und "The Disasters of War 60". Mit "CHILD 14" und "THE MURMUR OF THE INNOCENTS 69" sind zwei weitere Arbeiten von Gottfried Helnwein über die Sommermonate im Ausstellungszentrum im Ringturm bei freiem Eintritt zu sehen.

Das Werk "I saw this" von Gottfried Helnwein

Auf der Vorderseite des Ringturms nimmt ein blondes Mädchen mit einer Maschinenpistole den Wiener Donaukanal ins Visier. Auf der Rückseite des Gebäudes brennt eine Stadt vor den Augen einer überdimensionalen Manga-Figur lichterloh, im Hintergrund sind Menschen vor einer Welle von meterhohen Flammen und Rußwolken zu sehen. Gottfried Helnwein protestiert mit seiner zweiteiligen Komposition gegen Terror und Krieg.

Wiener Ringturm | Helnwein: I saw this Fotos: Wiener Städtische Versicherungsverein

Der Künstler Gottfried Helnwein

Der gebürtige Wiener gilt als einer der international herausragendsten und polarisierendsten Künstler. Helnwein studierte von 1969 bis 1973 Malerei in der Meisterklasse von Professor Rudolf Hausner an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Über die Grenzen hinweg bekannt wurde er durch seine hyperrealistischen Bilder von verwundeten und bandagierten Kindern. Die Schwerpunkte seines Schaffens liegen vorwiegend auf der Auseinandersetzung mit den Sujets Gewalt, Tod, Verletzung und Schmerz. In der Albertina Wien gab es erstmals 1979 eine Schau seiner Werke, weitere Ausstellungen in seiner Heimatstadt folgten (Einzelausstellung 1985: "Gottfried Helnwein - Arbeiten von 1970 - 985" und 2013: Retrospektive). 1985 ging er mit seiner Familie nach Deutschland, wo er bis 1997 lebte. Danach übersiedelte er nach Irland. Seit 2002 hat der Künstler auch einen Wohnsitz in Los Angeles.

Überdimensionale Kunstinstallation Ringturm

30 bedruckte Netzbahnen mit rund drei Metern Breite und bis zu 63 Metern Länge machen Gottfried Helnweins "I saw this" im Sommer 2018 zu einem insgesamt 4.000 Quadratmeter großen Kunstwerk mitten in Wien. Seine zweiteilige Komposition wird bis September am Donaukanal bzw. am Schottenring zu sehen sein. Die Verhüllung seiner Konzernzentrale, des Wiener Ringturms, ist eine von vielen herausragenden kulturellen Projekten des Wiener Städtischen Versicherungsvereins. Sie zählt zu den größten und spektakulärsten Kunstwerken im urbanen Raum und ist ein weithin sichtbares Zeichen der Kunst im öffentlichen Raum.