Aus Leidenschaft zur Land- und Weinwirtschaft Domaines Kilger

"Obwohl mir meine Arbeit, vor allem die Beratung bezüglich Investment und Projektentwicklung, viel Freude bereitet, stellte ich mir die Frage, wann verwirkliche ich endlich meine vielen Ideen die seit längerer Zeit in meinem Kopf schwirren. Hintergedanke war auch eine Aussage meines Vaters, der meinte, mit Landwirtschaft geht man niemals unter, denn zumindest hat man etwas zu essen und zu trinken."

Domaines Kilger, Foto: Steve Haider

Den ersten Schritt in die landwirtschaftliche Produktion wagte Hans Kilger 2009. Er erwarb ein Landgut in Siebenbürgen (Transsylvanien) in Rumänien und begann dort Bisons, Wasserbüffel und Hirsche zu züchten. Heute grasen auf den Wiesen gut 1000 Tiere und man lässt ihnen Zeit langsam heranzuwachsen um eine fantastische Fleischqualität zu erzielen.

Durch einen Zufall erfuhr er von einem traumhaft auf einer Bergkuppel gelegenen Bauernhof in der Weststeiermark. Er kaufte das Anwesen, zu dem auch ein alter Weinkeller gehörte, und dieser bestärkte ihn, seinen Traum vom Weinbau endlich zu verwirklichen. Er machte Bekanntschaft mit dem Wein der Region, dem Schilcher aus der Blauen Wildbach Traube, und mit Christian Reiterer, der es schaffte, diesen etwas sperrigen und säurebetonten Roséwein weit über die Grenzen der Steiermark hinaus salonfähig zu machen. Beide waren sich auf Anhieb sympathisch und so kaufte Hans Kilger 2015 seinen ersten Weinberg (drei Hektar) in der Weststeiermark und gründete gemeinsam mit Christian Reiterer die Domaines Kilger GmbH & Co. KG..

Domaines Kilger, Foto: Steve Haider

2016 kamen weitere steile Weinlagen in der Weststeiermark und in der Südsteiermark hinzu: Sieben Hektar am weststeierischen Riemerberg und weitere sieben Hektar in der südsteierischen Toplage Kranachberg. Für weitere dreizehn Hektar Steillage am Kranachberg unterzeichnete er einen Bewirtschaftungsvertrag.

Domaines Kilger, Foto: Steve Haider

Die Weine der neu gegründeten Domaines Kilger

Die Weine aus der Weststeiermark werden klassischer Weise aus der Blauen Wildbacher Traube von Christian Reiterer vinifiziert. Es gibt bislang zwei Weine des Jahrgangs 2015: Einen Rosé Riserva - ein Cuvée aus den Lagen Riemerberg und Feisternitz mit dem das Wein-Team Kilger/Reiterer zeigen möchte, dass ein Rosé durchaus elegant und anspruchsvoll sein kann. Für mich ein perfekter Essensbegleiter - ideal auch zu Fleischgerichten - aber weniger für einen entspannten Sommernachmittag, einfach so zum süffeln. Ein charaktervoller Rosé mit ausgeprägten Tabaknoten und zurückhaltend in der Frucht.

Domaines Kilger, Foto: Steve Haider

Mit seinen Schilcher Sekt und Frizzante hat Christian Reiterer es geschafft ein breites Weinpublikum zu begeistern. Der Rosé brut 2015 der in der Kooperation mit Hans Kilger entstand ist zwar anders in der Stilistik, dennoch verleugnet er keinesfalls die Typizität weststeirischer Weine. Es ist ein anregender Schaumwein mit eleganten blumigen Noten und mit einem Touch saftiger Erdbeeren, dennoch puristisch und mit einer lebendigen Frische. Das macht Spaß als Aperitif aber auch als Begleiter zur mediterranen und asiatischen Küche.

Eine Superüberraschung und natürlich eine riesige Freude für die neugegründete Domaine Kilger war die sehr gute Beurteilung für den Sauvignon Kranachberg 2015. Der erste Weißwein und dann gleich der zweite Platz, nur einen halben Punkt hinter dem Sieger (Prackfoler Hof, Südtirol), bei der Sauvignon-Degustation der Zeitschrift Vinum! 256 Sauvignons wurden getestet und ausgerechnet das jüngste unter den Weingütern landete an der Spitze. Ivan Barbic, Mitglied des Vinum-Verkosterteams, bezeichnete Kilgers Kranachberg als seinen Favoriten und lobte die nervige Säure, die würzigen Kräuternoten und das verführerische Säure-Süße-Spiel.

Dem dramatischen Spätfrostes 2016 ist es zu verdanken, dass ein anderer Wein entstand als geplant. Der "Globetrotter 2016" ist ein Cuvée aus Sauvignon blanc, grünem Veltliner von niederösterreichischen Schieferböden und einem fülligen Weißburgunder aus lehmbetonten Lagen des Südburgenlandes. Ein fröhlicher Weißwein mit Würze, Leichtfüßigkeit und Frische, der nur in Magnumflaschen abgefüllt wird und bereits heute ein gefragter Wein in der Gastronomie ist.

Sie wundern sich weshalb beim "Globetrotter" südburgenländische Weine im Spiel sind? "Wenn man schon damit beschäftigt ist qualitativ hochwertiges Fleisch zu erzeugen, darf natürlich ein kraftvoller Rotwein nicht fehlen" erzählt Hans Kilger, der Quereinsteiger in Sachen Wein. "Was lag also näher als im Burgenland Ausschau zu halten. Mit Uwe Schiefer, bestens bekannt in der Weinszene für ausdrucksstarke Rotweine, habe ich den richtigen Partner gefunden. 2017 gründeten wir unser gemeinsames Unternehmen und heute gibt es bereits zwei beeindruckende Rotweine unter dem Label Domaines Kilger."

"Ried Königsberg 2015" ist ein Blaufränkisch der eindeutig die Handschrift von Uwe Schiefer trägt und der das ausdrucksstarke Potential der südburgenländischen Weine widerspiegelt.

Das "Cuvée Private Reserve 2015" ist ein Meisterstück auf das beide besonders stolz sind. Es ist ein Wein mit einem perfekten Zusammenspiel aus den Blaufränkisch-Trauben alter Rebstöcke und besten Lagen und einem Merlot-Anteil aus der Toplage Reihburg. Ein konzentrierter, fülliger Rotwein und dennoch von einer unglaublichen Eleganz und einer betörenden Leichtigkeit.

Übrigens, jede Domaines Kilger Weinflasche zeigt auf dem Etikett einen historischen Koffer, der widerspiegeln soll, dass Hans Kilger von jeder seiner zahlreichen Reisen stets neue Inspirationen und viele Projektideen im Gepäck hat.

Hans Kilger und seine vinophilen und kulinarischen Ideen: Fortsetzung folgt!

Eigentlich sind all diese Projekte für jemanden der hauptberuflich die erfolgreiche Bayern Treuhand Obermeier&Kilger KG führt schon beachtlich, aber Hans Kilger hat noch unendlich viele weitere Pläne, die zum Teil schon zeitnah verwirklicht werden.

Denn, es gilt ja auch diese feinen Produkte zu vermarkten, nicht nur die Weine! Bisons, Büffel& Co., bei deren Aufzucht größter Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wird und die nur Futter erhalten das selbst angebaut und geerntet wird, müssen ja an die Genießer verkauft werden. Deshalb wird man von Hans Kilger - vorerst in seiner Heimatstadt München - bald noch mehr hören. Da ist zum einen das traditionelle Weinhäusl am Wiener Platz das der Münchner Globetrotter derzeit umgestalten lässt, um es im Spätherbst zu eröffnen. Geplant ist zudem ein Verkaufsladen mit Bistro im Herzen der Münchner Altstadt.

Also auf bald Herr Kilger! Die Münchner sind neugierig!

Eure Monika Kellermann