Emmerich H. Knoll, Obmann des Vereins Vinea Wachau, beschreibt den neuen Preisträger als kritischen Geist und als wichtiges Sprachrohr, der durch seine Aktivitäten über alle Weinbereiche hinaus bekannt und angesehen ist.
Der Werdegang von Gerhard Retter, so sein Laudator Stephan Reinhardt vom Wine Advocate Magazin, besteht aus einer Abfolge an Gelegenheiten, die beim Schopf gepackt wurden. Seine spätere Rolle als Gastgeber hat er schon von seinen Eltern, die ein traditionelles Wirtshaus führten, mitbekommen. Ein spontanes Vorsprechen im Aubergine von Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann, brachte ihm, dank seiner österreichischen Wurzeln - so die Anekdote - auch sogleich einen Arbeitsplatz für die nächsten 7 Jahre. Es folgten viele weitere Stationen im In- und Ausland, wie bei Gordon Ramsay in London, Girardet in Lausanne, Hanner in Mayerling und dem Adlon in Berlin.
Prof. Michael Reinartz, Dr. Helmut Romé, Gerhard Retter, Emmerich H. Knoll, Dr. Josef Obermaier, Foto: Salomon
Ein weiteres Kapitel in der Erfolgsgeschichte von Gerhard Retter begann mit der Übernahme der Fischerklause am Lütjensee in der Nähe von Hamburg. Gemeinsam mit seiner Frau Claudia hat er das beliebte Ausflugslokal schnell zu einer Pilgerstätte für Weinliebhaber gemacht und dort auch den Lebensmittelpunkt für seine Familie gefunden.
Mit der Cordobar gibt der umtriebige Steirer nun seit 2013 den Ton in der Berliner Weinszene an und vereint Weinbegeisterung mit Zeitgeist. Auch außerhalb der Gastronomieszene setzt er als freier Journalist Akzente, nicht zuletzt in der schnelllebigen Welt der sozialen Medien.
Der Steinfederpreis wird nun bereits über 3 Jahrzehnte hin verliehen. Sozusagen als Stellvertreter für ein jedes Jahrzehnt fanden sich die Preisträger von 1986, Dr. Helmut Romé (Falstaff), von 1998, Prof. Michael Reinartz (Gault Millau), und von 2000, Dr. Josef Obermaier (Vinaria), als Gratulanten ein. Der Preis ist dotiert mit einer Auswahl der besten Smaragdweine. Seit 1986 wird er an Persönlichkeiten der Weinwelt im In- und Ausland vergeben.