Avocado? Avocado! Lebensstil & Luxusgut

Angesichts der Klimakrise müssen Christen nach Ansicht des Trierer Bischofs Stephan Ackermann zu einer Änderung ihres Lebensstils bereit sein. «Für mich als Christ heißt das, ernsthaft darauf zu achten, dass wir nicht auf Kosten anderer leben», sagte Ackermann zu Konsequenzen des Klimawandels. Und zwar weder auf Kosten der künftigen Generationen als auch der Menschen heute. «Wir sehen ja jetzt schon, dass die Menschen auf der Südhalbkugel auch leiden unter dem, was wir an Energie schon verbraucht und verbrannt haben.»

An der Notwendigkeit eines geringeren Ausstoßes von Kohlenstoffdioxid bestehe kein Zweifel: «Der muss verringert werden. Wir müssen unseren Lebensstil ändern.» Dazu brauche es politischen Willen. Allerdings brauchten Politiker auch «das Gespür, dass ihre Politik von den Bürgerinnen und Bürgern mitgetragen wird».

«Die christliche Perspektive sagt ja auch, dass Verzicht auf einen bestimmten Konsum nicht automatisch eine Einbuße der Lebensqualität bedeutet», sagte der Bischof. «Qualität ist nicht gleichzusetzen mit möglichst viel Konsum.» Seiner Ansicht nach bestehe Lebensqualität in Konzentration auf Wesentliches.

Das christliche Menschenbild gehe davon aus, dass dem Menschen die Erde anvertraut sei: Aber nicht als Material, das einfach verbraucht werden könne: Tiere, Umwelt und Schöpfung seien «kein Verbrauchsmaterial». dpa

Hintergrund in Der Zeit: Die Sache mit der Avocado

Astronaut Gerst sieht Erde als wertvolles Luxusgut

Astronaut Alexander Gerst schwärmt auch Monate nach seiner Rückkehr aus dem All von der Erde. «Es ist uns vielleicht gar nicht ganz klar, was für ein wertvolles Luxusgut das ist: Dass wir im dunklen Kosmos so einen schönen blauen Planeten haben, auf dem wir einfach sein können», sagte der 43-Jährige am Samstag bei einer Willkommensfeier in seiner Heimatstadt Künzelsau (Baden-Württemberg).

Mit seinem zweiten Aufenthalt auf der Internationalen Raumstation (ISS) 2018 wurde der studierte Geophysiker Gerst der Deutsche mit der längsten Weltraumpraxis: 166 Tage verbrachte er 2014 im All und 197 weitere im vergangenen Jahr. dpa

Internationaler Tag zum Erhalt der Artenvielfalt: Essen, was man retten will!

Laut eines letzte Woche erschienenen Berichts des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) der Vereinten Nationen zum globalen Zustand der Biodiversität, sind derzeit eine Million Tier- und Pflanzenarten durch Eingriffe des Menschen in die Natur vom Aussterben bedroht. Eine Neuigkeit ist dies allerdings nicht, so sind doch die Zahlen zum Ausmaß des Artenverlustes aus verschiedenen Quellen schon lange bekannt. Seit Jahren weist Slow Food immer wieder darauf hin, dass wir in den letzten 70 Jahren 75% der Artenvielfalt verloren haben, und eine internationale Slow-Food-Kampagne widmete sich dem Thema „Die biologische Vielfalt bewahren - den Planeten schützen“. Umso erschreckender, dass politisch und gesellschaftlich bislang zu wenig passiert ist. Und das obwohl der mit dem Rückgang der Biodiversität einhergehende Verlust der genetischen Vielfalt und der Ökosysteme fatale Folgen für Klima, Umwelt und demnach auch für das Gleichgewicht der Erde nach sich zieht. „Zum Internationalen Tag zum Erhalt der Artenvielfalt appelliert Slow Food erneut an Politik, Wirtschaft und Lebensmittelhandel sowie an eine jede und einen jeden, gemeinsam dem Biodiversitätsverlust entgegenzuwirken. Wir hoffen, dass der IPBES -Bericht ein Weckruf ist, nicht weiterzumachen, wie bisher, sondern das Wirtschaftssystem sowie Produktionsprozesse entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette zukunftsfähiger und im Einklang mit der Tier- und Pflanzenwelt zu gestalten“, so Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland.

Seit den Anfängen der Organisation macht sich Slow Food u. a. mit dem internationalen Projekt Arche des Geschmacks für den Erhalt der biologischen Vielfalt stark. Dieses wurde 1996 ins Leben gerufen und schützt weltweit über 5.000 regional wertvolle Lebensmittel, Nutztierarten und Kulturpflanzen vor dem Vergessen und Verschwinden. Auch Verbraucherinnen und Verbraucher können sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt einsetzen, indem sie nach dem Motto „Essen, was man retten will“ diese Arche-Passagiere und andere alte Sorten in der Küche verarbeiten oder im Garten pflanzen. Der erste deutsche Arche-Passagier war die Nordhessische Ahle Wurscht in traditioneller Herstellung. Saison haben u. a. gerade der Maiwirsing sowie der Bremer Scheerkohl.

Die komplette Liste der über 70 deutschen Arche-Passagiere finden Sie hier: https://www.slowfood.de/biokulturelle_vielfalt/die_arche_passagiere
Slow-Food-Video der Kampagne zum Schutz der biologischen Vielfalt aus 2016: https://www.youtube.com/watch?v=KMUtGdGSDQ4