Die Planungen für ein Luxushotel im Neuen Schloss in Baden-Baden verzögern sich. Die von dem Projektplaner vorgelegten Entwürfe sollen nach Angaben von Oberbürgermeisterin Margret Mergen (CDU) jetzt von zwei Planungsbüros in Rom und London geprüft werden, die auf den Denkmalschutz spezialisiert sind. Dies war nach einem Bericht des «Badischen Tagblatts» vom Mittwoch auch Gegenstand einer Anfrage im Gemeinderat.
Nach ihrer Einschätzung sei die Finanzierung das Hauptproblem, sagte Mergen der Deutschen Presse-Agentur. «Die Banken sind von dem deutschen Hotelmarkt nicht so leicht zu überzeugen, weil wir bei den Preisen deutlich zurückhaltender sind.» Positiv wertete das Stadtoberhaupt den Umstand, dass es nun regelmäßige Kontakte mit dem Management für das Neue Schloss gebe.
Im Mai vergangenen Jahres hatten die kuwaitische Besitzerin Fawzia Mubarak Al Hassawi und Projektplaner Moreno Occhiolini angekündigt, dass das geplante Fünf-Sterne-Hotel bereits Mitte 2017 eröffnet werden könnte. Sie legten einen Hochglanzprospekt vor, der die Zukunft auf dem 55 000 Quadratmeter großen Gelände darstellen soll - mit 146 Zimmern, Konferenzräumen, einem Pool- und Saunabereich sowie einem Restaurant. Zum Umfang der geplanten Investitionen gibt es keine offiziellen Angaben - bei früheren Überlegungen war eine Summe von 90 Millionen Euro genannt worden.
Die verschuldete Familie der badischen Markgrafen hatte das Hotel 2003 an den Vater von Al Hassawi verkauft. Das über der Altstadt von Baden-Baden gelegene Gebäude aus dem 16. Jahrhundert war einst ein beliebtes Ziel für Ausflüge und Konzerte, ist inzwischen aber nicht mehr öffentlich zugänglich.
«Die Hotellerie ist ein wichtiges Aushängeschild für Baden-Baden», sagte Mergen. Ein neue Zukunft gibt es jetzt immerhin für das 1840 erbaute Hotel Europäischer Hof, das in der Nähe vom Kurhaus gelegene Stammhaus der Steigenberger-Gruppe.
Hierfür wurde ein Schweizer Investor gewonnen, der Ende Februar seine Pläne vorstellte. Die Neueröffnung nach umfassender Renovierung ist für 2017 geplant. Begünstigt wird diese Investition vom starken Schweizer Franken. dpa