Am Freitag zeichnete der Freistaat Filmschaffende zum 40. Mal mit dem Bayerischen Filmpreis aus. In 13 Kategorien wurden Preisgelder in Höhe von insgesamt 300 000 Euro vergeben - der deutsche Oscar-Kandidat "Werk ohne Autor" und die Sportlerbiografie "Trautmann" teilen sich den Produzentenpreis. Zwei zusätzliche Preisträger wurden geehrt: Regisseur Roland Emmerich (63) wurde mit dem Ehrenpreis des bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet, die Krimikomödie «Sauerkrautkoma» bekam den Publikumspreis.
Mit dem 46. Deutschen Filmball geht es am Samstagabend (19.00 Uhr) in der Landeshauptstadt weiter. Im Luxushotel «Bayerischer Hof» (Foto) kommen Schauspieler, Regisseure und andere Stars zum Tanzen und Feiern zusammen, auch das traditionelle Weißwurstessen um Mitternacht steht auf dem Programm. Angekündigt haben sich unter anderem Sönke Wortmann, Jessica Schwarz, Katja Riemann und Elyas M'Barek.
2018 war kein erfolgreiches Jahr für die Filmbranche. «Die Kinos feierten wenige Feten im vergangenen Jahr», teilte der Präsident der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (Spio), Alfred Holighaus, vor kurzem mit Blick auf den Filmball mit. Teilweise «dramatische Besucherrückgänge» machten der Branche das Leben schwer. Gefeiert wird am Wochenende trotzdem: «Wir brauchen Kraft und Energie für das Jahr der Herausforderungen», sagte Holighaus. «Und gerne auch gute Laune.»
Nach ersten Schätzungen gingen im abgelaufenen Jahr rund 16 Prozent weniger Menschen in die Kinos als 2017. «Das ist ein dicker Klops», sagte ein Spio-Sprecher. Gründe dafür seien anderem die Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer und die große Hitze. «Das Wetter hat große Auswirkungen, das ist ohne Zweifel.» Doch nicht nur externe Gründe hätten zu weniger Besuchern geführt. So habe etwa ein deutscher, «ganz, ganz dicker Blockbuster» im abgelaufenen Filmjahr gefehlt, erklärte der Sprecher. Einschlägige Komödien - wie etwa «Fack Ju Göhte» - habe es nicht gegeben.
Der erfolgreichste deutsche Film war mit knapp 1,8 Millionen Besuchern «Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer». Der bestbesuchte Film überhaupt war der «Harry Potter»-Ableger «Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen», der rund 3,8 Millionen Zuschauern anlockte. Auf Platz zwei steht «The Avengers: Infinity War» (3,4 Millionen Besucher), gefolgt von «Fifty Shades of Grey - Befreite Lust» (3 Millionen Besucher). Insgesamt 27 Filme knackten im vergangenen Jahr nach Spio-Angaben die Millionen-Besuchermarke in den deutschen Kinos. dpa