Nach deutlichen Zuwächsen in den vergangenen Jahren hat Berlin 2015 erneut Bestmarken im Tourismus übertroffen. Mehr als 30 Millionen Übernachtungen von in- und ausländischen Besuchern wurden gezählt und damit so viele wie noch nie zuvor. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) sprach am Donnerstag bei der Präsentation der Zahlen von einer Erfolgsgeschichte, der Chef der Tourismusgesellschaft VisitBerlin, Burkhard Kieker, verwies auf die «touristische Super-Power» der Hauptstadt. Berlin sei eine Weltmetropole und spiele in einer Liga mit London und Paris.
Von Januar bis Ende Dezember kamen 12,4 Millionen Gäste aus dem In- und Ausland in die Hauptstadt, das waren 4,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Zahl der Übernachtungen legte um 5,4 Prozent auf rund 30,3 Millionen zu. Ein Plus von 10 Millionen Übernachtungen wurde allein in den zurückliegenden fünf Jahren erreicht. Obwohl die Zahlen stetig steigen, hat sich das Wachstum 2015 im Vergleich zu den vergangenen Jahren jedoch leicht abgeschwächt. In den über diverse Internetportale privat vermieteten Ferienwohnungen kamen Kieker zufolge etwa 10 Millionen Gäste unter.
In- und ausländische Touristen halten sich bei den Übernachtungszahlen in etwa die Waage. Während etwa 55 Prozent der Gäste aus Deutschland kamen, betrug der Auslandsanteil rund 45 Prozent. Die meisten der ausländischen Berlin-Besucher kommen aus Großbritannien, gefolgt von US-Amerikanern. Auch viele Italiener und Niederländer zieht es in die Stadt.
Berlin punktete 2015 zudem weiter als Kongressstadt. Mehr als 11,3 Millionen Teilnehmer wurden gezählt, 4 Prozent mehr als im Vorjahr. Von dem Geschäft profitierten vor allem die Hotels: Die Zahl der Übernachtungen von Kongress- und Tagungsteilnehmern stieg um 7 Prozent auf 7,5 Millionen. In den vergangenen zehn Jahren wurde bei den Übernachtungszahlen ein Zuwachs von 86 Prozent verbucht.
Um noch mehr Touristen anzulocken, setzt Berlin auf eine neue Kampagne. In anderen deutschen und europäischen Städten sollen künftig Plakate mit dem Werbeclaim «365/24» zum Ausdruck bringen, dass die Stadt im gesamten Jahr rund um die Uhr Aktivitäten vom Flohmarkt- über den Museums- bis zum Clubbesuch biete, sagte Kieker. Besucher könnten jederzeit nach Berlin kommen und müssten vorher nicht extra in den Veranstaltungskalender schauen. «Sie werden immer etwas finden.» dpa