Berliner Restaurant Kooperation Berlin Food Kollektiv

Der Zusammenschluss zeigt, dass die Antwort auf die Krise in Kooperation besteht: Dem gemeinsamen Einsatz für geteilte Werte, die Wertschätzung der Gastronomie als Treiber von Unternehmertum und Kultur, auf dem Teller und darüber hinaus, sowie die kontinuierliche Arbeit zur Etablierung Berlins als kulinarischen Hot- spot. Die digitale Aktion richtet den Blick auf die Vielzahl von Menschen und Berufen, die durch das Ökosystem Gastronomie beschäftigt werden.

Der Anteil der Gastronomie und Hotellerie am deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) beläuft sich auf 3%, erwirtschaftet von über 2,4 Mio sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Sie ist damit ein wesentlicher Treiber der deutschen Wirtschaft, wenn auch ohne eine finanzstarke Lobby, wie sie zum Beispiel die Autobranche besitzt, die ihrerseits 4,5 % zum BIP beiträgt. Als vom Gästeverkehr abhängiges Gewerbe ist sie zudem denkbar hart von den durch Corona bedingten Schließungen und Ausfällen betroffen. Um Aufmerksamkeit auf den Wert der Gastronomie – als Arbeitgeber mit mittelständischen Unternehmergeist sowie als Kulturtreiber – zu richten, vereinen sich im Geiste der Kooperation die renommierten Hotels Michelberger, Oderberger, Orania, die Sternerestaurants Nobelhart & Schmutzig, Horváth, Restaurant Tim Raue, genauso wie aufsteigende Protagonisten einer vorwärtsgewandten Berliner Speisekultur wie CODA, Lode & Stijn, Brlo Brwhouse, Tulus Lotrek und Otto.

Anders als vor allem wirtschaftlich-fokussierte Interessenverbände legen die Akteure ihren Fokus auf geteilte Werte und den Blick in eine wünschenswerte Zukunft: Eine enge Zusammenarbeit anstelle von Konkurrenz, um Themen wie Nachhaltigkeit, Produktqualität, Inklusivität, die kulturelle und soziale Funktion der Gastronomie in der Öffentlichkeit sichtbarer zu machen und schließlich auch die Entwicklung von Berlin zu einer europäischen und weltweiten Food-Hauptstadt anzutreiben.

Mit der ersten digitalen Aktion am 06.05.2020, #facesbehindplates, schafft das Kollektiv Aufmerksamkeit für die Vielzahl von Akteuren, die in bzw. von der Gastronomie beschäftigt und so auch durch die Corona-Krise betroffen sind. Das Kollektiv lädt deutschland-weit Gastronomen ein auf ihren Instagram-Kanälen Portraits all der Menschen zu zeigen, die an einem jeweiligen Gericht direkt und indirekt beteiligt waren: Von den Angestellten und Betreibern der Betriebe bis hin zu den Zulieferern, Lebensmittelproduzenten, Handwerkern, Putzkräften oder Freiberuflern.

Der Hintergrund wird vom Kollektiv wie folgt beschrieben: “Mit unserer Aktion wollen wir zeigen, wer die Gastronomie überhaupt zu dem macht, was sie ist – wie viele Personen in unterschiedlichsten Funktionen eigentlich hinter dem Erlebnis stehen, das wir dem Gast jeden Tag bieten. Und wie viele Menschen letztendlich durch die Einbrüche in der Gastronomie betroffen sind. Dabei geht es uns nicht um Krisenstimmung, sondern um die Wertschätzung für den immensen gesellschaftlichen bzw. kulturellen Beitrag, den all diese Menschen tagtäglich gemeinsam leisten.”

“Gerade In den letzten Jahren hat sich die Berliner Gastronomie Landschaft zu einem fantastischen Ökosystem entwickelt, das nicht nur etlichen Menschen verschiedenster Berufe zu Brot und Butter verhilft, sondern sich zudem für direkte, werthaltige und nachhaltige Beziehungen zu Bauern und Produzenten und einem verantwortungsvollen Umgang mit MitarbeiterInnen und PartnerInnen einsetzt. Wir wollen einen Beitrag zu einer besseren deutschen Speisekultur leisten, die sich vielleicht schon bald mit Städten wie Paris oder Kopenhagen messen kann. Mit unserem Flashmob möchten wir die abstrakte Wichtigkeit der Gastronomie für die deutsche Wirtschaft in etwas sehr menschliches und greifbares verwandeln,” so das Kollektiv weiter.

Die Teilnehmer:

BRLO Brwhouse
Coda
Horváth
Die Gemeinschaft
Lode & Stijn
Michelberger Hotel & Restaurant
Nobelhart & Schmutzig
Oderberger Hotel & Restaurant
Orania Hotel & Restaurant
Otto
Rutz
Restaurant Tim Raue
Tulus Lotrek