«Wir scharren mit den Hufen», sagte der Leiter der Projektgesellschaft, Philipp Bouteiller. «Wir können es kaum erwarten, auf das Gelände zu kommen.» Die Aussicht auf die Schließung Mitte Juni helfe ein wenig. Beispielsweise lasse sich früher die Suche nach Schadstoffen fortsetzen. Allerdings plane man für 25 bis 30 Jahre. Einige Monate früher oder später mache da keinen gewaltigen Unterschied.
Das Gelände am Rande der Innenstadt ist etwa so groß wie der Tiergarten. Die Projektgesellschaft will dort Gründer, Studenten, Investoren, Industrielle und Wissenschaftler zusammenbringen. Das Projekt läuft unter dem Namen Urban Tech Republic. Platz ist - in mehreren Ausbaustufen - für 800 kleine Unternehmen und Institute. Der Senat hofft auf 15 000 Arbeitsplätze. Auch mindestens 5000 Wohnungen sind in Tegel geplant.
Die Corona-Krise habe bislang nicht dazu geführt, dass Investoren abgesprungen seien, sagte Bouteiller. Die Nachfrage sei stabil. «Es gibt noch Platz, aber nicht so so richtig viel.» So soll etwa die Berliner Beuth-Hochschule für Technik in das sechseckige Hauptterminal einziehen.
Der Flughafen Tegel soll eigentlich im November außer Dienst gehen, wenn voraussichtlich der neue Hauptstadtflughafen BER im Betrieb ist - mit dann neun Jahren Verspätung. Weil die Passagierzahlen in der Corona-Krise eingebrochen sind, arbeiten die Betreiber aber an einer vorübergehenden Schließung ab Mitte Juni. Der Bund und die Länder Berlin und Brandenburg als Eigentümer stimmten am Mittwoch zu.
Vor Mai 2021 aber werden die Bagger nicht anrollen können. Denn der Flughafen muss nach der BER-Eröffnung sicherheitshalber noch ein halbes Jahr betriebsbereit gehalten werden. Bouteiller brachte jedoch eine vorzeitige Geländeübergabe ins Gespräch. «Es kann sein, das der Prozess beschleunigt wird», sagte er. Das entscheide aber die Luftfahrtbehörde. Voraussichtlich im Dezember oder Januar werde das Abgeordnetenhaus über die Bebauungspläne entscheiden. dpa