Besser mageres Fleisch zum Grillen

Was grillen? Wer gerne Fleisch auf den Rost legt, ist mit Nackenkoteletts, Steaks, Lende oder Geflügelschnitzel gut beraten. Diese Stücke sind nicht allzu fett, so dass wenig oder kein erhitztes Fett in die Glut tropfen und zu gesundheitsschädlicher Rauchentwicklung führen kann. Nicht geeignet ist gepökeltes Fleisch wie Kassler, Räucherspeck oder Leberkäse. Aus dem enthaltenen Nitritpökelsalz können sich beim Heißwerden krebserregende Nitrosamine bilden.

Fischfreunde greifen am besten zu Thunfisch, Lachs oder Forelle. Vegetarier sollten bei der Auswahl darauf achten, dass das Gemüse festfleischig und saftig zugleich ist. Fenchel, Spargel, Paprika, Zwiebeln oder Auberginen bieten sich beispielsweise an. Champignons oder Zucchini schmecken gefüllt besonders gut. Auch Obst lässt sich grillen. Die Verbraucherschützer empfehlen unter anderem Birnen, Pfirsiche, Ananas oder Mangos als schnelle Nachspeisen vom Rost.

Wie würzen? Gesalzen wird erst hinterher. Denn Salz entzieht Fleisch, Fisch und Gemüse Wasser. Die Lebensmittel werden daher vor dem Grillen nur dünn mit Öl eingestrichen, damit sie über dem Feuer nicht austrocknen. Butter und Margarine sind nicht geeignet, weil sie die große Hitze nicht vertragen. Wenn das Grillgut mariniert war, tupft man überschüssige Marinade ab, bevor es auf den Rost kommt.

Worauf sonst noch achten? Um zu verhindern, dass Krankheitskeime von rohem Fisch oder Fleisch auf das fertige, durchgegarte Essen übertragen werden, raten die Verbraucherschützer, verschiedenes Besteck für Rohes und Gares zu benutzen. Wenn derjenige, der am Grill tätig ist, rohe Lebensmittel oder Marinade in beziehungsweise an den Händen hatte, sollte er sie sich gründlich mit heißem Wasser und Seife reinigen. Auch verunreinigte Geräte, Bestecke oder Flächen sollten dann gesäubert werden.

Wichtig außerdem: Grillschalen oder Alufolienstücke verhindern, dass Fett ins Feuer tropft. Lag das Grillgut zu lange auf dem Rost und hat schwarze Stellen, sollten diese aus Gesundheitsgründen abgeschnitten und entsorgt werden.

Holzkohle kann noch bis zu drei Tage nach dem Grillen brennen
Falsches Verhalten birgt beim Grillen große Risiken: Speziell das falsche Entsorgen der Asche löst häufig Brände aus. Holzkohle und Briketts könnten noch bis zu drei Tage nach dem Grillen Feuer verursachen, warnt Hans-Hermann Drews, Geschäftsführer des Kieler Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer (IFS). Verdichtete Grillbriketts glühen dabei etwas länger nach als normale Holzkohle, ergab ein IFS-Test.

Luftzufuhr von unten kann dafür sorgen, dass die Kohle schneller verbrennt und dadurch auch die Asche rascher abkühlt. Allgemein sollten Kohle und Briketts nach dem Grillen mit Wasser abgelöscht oder drei Tage in einem feuerfesten Behälter zwischengelagert werden. Danach gehört die Asche im Restmüll entsorgt.

Neben dem richtigen Umgang mit der Asche gilt es, beim Grillen noch weitere Tipps zu beachten: Brennspiritus und Benzin als Anzünder sind lebensgefährlich und haben auf dem Grill nichts verloren. Holz und Altpapier sollten ebenfalls nicht verbrannt werden: Dabei können giftige Gase entstehen, warnt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Schürze, Handschuhe ohne Kunstfasern und eine lange Grillzange schützen vor Verbrennungen.

Der Grill muss auf einem feuerfesten Untergrund im Freien stehen, ergänzt das IFS. Dabei gilt es, auf genügend Abstand zu Bäumen und Feldern zu achten. Auf keinen Fall sollte in geschlossenen Räumen oder unterm Sonnenschirm gegrillt werden. Giftiger Rauch ist dort lebensgefährlich.

Elektro- und Gasgrills sind eine Alternative zum klassischen Holzkohlegrill: Sie verursachen durch den fehlenden Rauch weniger giftige Stoffe. Zudem muss nach dem Grillen keine Asche entsorgt werden, erläutert die Verbraucherzentrale. dpa