Blütensommer mit Taglilien

Taglilien (Hemerocallis) sind wahre Blütenfeuerwerke, deren Einzelblüten nur für einen Tag blühen, doch bei diesem Blütenüberfluss spielt das keine Rolle. Wer denkt, dass es sich hier um sensible Pflanzen handelt, der täuscht sich. Die Pflanzenkenner der Bayerischen Gartenakademie verraten, was diese zuverlässigen und robusten Stauden so unwiderstehlich macht.

Taglilien – ein Blütenzauber über viele Tage

Bis zu 500 Blüten bildet eine erwachsene Taglilie und das über 4 Wochen. Kein Wunder, dass die kurze Blühdauer kaum auffällt. Die ersten Sorten beginnen mit der Blüte Ende Mai und die letzten Sorten blühen im September. Wenn Sie also die richtige Sortenkombination auswählen, blühen Taglilien in Ihrem Garten über hundert Tage im Jahr.

Sortenspektrum mit Überraschungen

Mögen Sie etwas Besonderes auf dem Teller? Verzieren Sie doch mal ihre Speisen mit Taglilienblüten. Mit einer leicht herben Note verfeinern sie jedes Gericht. Nicht jede Sorte ist auch schmackhaft. Wählen Sie dazu Hemerocallis citrina, eine Wildform aus China und die Sorte ‘Stella de Oro‘. Diese Sorten besitzen nicht nur eine zitronengelbe Blütenfarbe, sondern duften auch herrlich frisch nach Zitrone. Gelb, Orange und Rot sind die Hauptfarben der Taglilien, doch die neuesten Züchtungen bringen immer neue Farben und Formen hervor. Lavendelrosa, Himbeerrot und Violett sind seltene, aber attraktive Sorte. Das Erstaunliche: Die Farben der Taglilien variieren je nach Bodenverhältnissen, Luftfeuchte und Temperatur. Besonders wirkt sich das auf Pastelltöne, wie apricot und lachsfarbene Sorten aus, die heller oder dunkler erscheinen.

 

Standort und Pflege

Taglilien lieben die Sonne, vertragen aber auch Schatten. Eine Faustregel: Je mehr Sonne, desto mehr Blüten werden gebildet. Ansprüche an den Boden haben sie kaum. Sie wachsen in kalkhaltigem, aber auch in schwach saurem Boden. Dünger brauchen sie nicht viel. Im Frühjahr etwas Kompost ist ausreichend. Taglilien brauchen nicht viel Wasser, doch in trockenen Witterungsphasen vor allem im Frühling sollten sie ab und zu gewässert werden. Nach der Blüte ist das Laub oft unschön.

Schneiden Sie es einfach 10 bis 15 cm über dem Boden ab. Im Herbst empfiehlt es sich, das Laub vor allem in rauen Lagen einfach liegen zu lassen und erst im März zu entfernen. Erst wenn Taglilien trotz Düngung blühfaul werden, ist es Zeit sie zu teilen. Dazu graben Sie den ganzen Horst aus und entfernen die Erde. Schneiden Sie mit einem Messer senkrecht nach unten.

Entfernen Sie verletzte Blätter und Wurzeln und kürzen Sie die Blätter auf 10- 15 cm ein. Pflanzen Sie die Teilstücke so tief ein, dass der Wurzelansatz etwa 3-5 cm unter der Erdoberfläche liegt. Übrigens eignen sich Taglilien auch als Kübelpflanze für den Dauerbalkon. Die Töpfe können in frostfesten Kübeln den ganzen Winter draußen bleiben.

In der Gestaltung

Verwenden Sie in einem Beet entweder nur kleinblumige oder großblumige Sorten. Neben den Großblumigen würden sich die Kleinblumigen verlieren. Taglilien bilden Strukturen wie Gräser. Sie sind aufstrebend und locker. Sie passen an den Rand eines Wassergartens sowie in einer naturnahen Pflanzung mit anderen Stauden. Perfekte Partner sind der rote Sonnenhut (Echinacea purpurea) und die Sonnenbraut (Helenium). Als kleine Begleiter eignen sich verschiedene Storchschnabelarten (Geranium himalayense, G. pratense) und Salbei. Im Herbst setzen niedrige Kissenastern (Aster dumosus) Akzente.

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-147) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie(at)lwg.bayern.de

Brigitte Goss, Bayerische Gartenakademie

www.lwg.bayern.de/gartenakademie