Von Susanne Kupke
Im Schlosshotel Bühlerhöhe kann demnächst wieder übernachtet werden - unter der Regie von Insolvenzverwalter Ferdinand Kießner. Zusammen mit Hotelchef Reto Schumacher wird er vom 23. August bis Anfang November die Luxusherberge für Übernachtungsgäste öffnen. Seit Anfang Juli werden bereits Tagesgäste auf der Hirschterrasse und in den Salons bewirtet. Auch der Restaurantbetrieb wird wiederbelebt. «Für die Bühlerhöhe und ihre Mitarbeiter ist das ein schöner Tag», freute sich am Freitag der Hoteldirektor.
Mit dem vorläufigen Insolvenzverfahren hatte der Vor-Eigentümer und SAP-Gründer Dietmar Hopp die Notbremse gezogen, nachdem der neue ukrainische Eigentümer des Traditionshauses einen Teil des Kaufpreises nicht bezahlt hatte - und zeitweise nicht mal Unterhaltskosten wie Stromrechnungen.
Nach Angaben der Kanzlei Schultze & Braun sollen bis zu 45 der insgesamt 90 Zimmer und Suiten vorübergehend geöffnet werden. «Wir kommen damit dem vielfachen Wunsch unserer Gäste nach», sagte Reto Schumacher. Die können sich übrigens auf Schnäppchen-Preise freuen: Eine Übernachtung soll jetzt laut Hoteldirektor zwischen 150 und 250 Euro kosten; früher musste man zwischen 250 und 600 Euro für eine Nacht zahlen.
Das Haus, in der einst Könige, Staatsmänner und Stars logierten, war drei Jahre zu. Schumacher versichert, dass das ehemalige Fünf-Sterne-Hotel in der Zeit in Schuss gehalten wurde. «Die Zimmer sind noch immer in sehr gutem Zustand.» Und: «Wir nehmen nur die besten Zimmer.» Das Schwimmbad habe allerdings nicht auf. Bis zu 40 Beschäftigte - ursprünglich war es 140 - könnten die nächsten Wochen wieder in dem Traditionshaus an der Schwarzwaldhochstraße arbeiten, schätzt Schumacher.
«Wir setzen mit dieser Wiedereröffnung ein Zeichen und wollen zeigen, dass die Bühlerhöhe sogar innerhalb so kurzer Zeit als High-Class-Hotel betrieben werden kann», sagte Insolvenzverwalter Kießner. Das vorläufige Insolvenzverfahren laufe weiter nach Plan: Der ukrainische Eigentümer Igor Bakai komme seinen Verpflichtungen «in vollem Umfang» nach.
So seien wie vereinbart zusätzliche Sicherheiten bestellt und das erste Zahlungsziel für die ausstehenden Verbindlichkeiten aus dem Kaufpreis eingehalten worden. Der Insolvenzverwalter geht davon aus, dass Bakai die restlichen 14,5 Millionen Euro an Hopps Firmen bezahlen wird. dpa