«Im Hinblick auf die Kontroverse um meine Person und die Verleihung des The World's 50 Best Bars - Industry Icon Award 2019, gebe ich hiermit den Preis zurück. Ich will ihn nicht mehr», äußerte sich der 78-Jährige auf der Facebookseite seiner Münchner Bar.
Schumann hatte die Auszeichnung am 3. Oktober in London erhalten. Das Gremium «The World's 50 Best Bars» besteht aus 500 Gastronomie-Experten und vergibt jährlich Preise für die 50 besten Bars der Welt. Eine weitere Stellungnahme wollte Schumann am Donnerstag nicht abgeben.
Nach der Preisverleihung Anfang Oktober gab es eine Debatte im Internet, weil sich Schumann in vergangenen Jahren in Interviews frauenfeindlich geäußert haben soll. Barkeeperinnen kritisierten daher die Entscheidung der Jury. «Es frustriert mich sehr und macht mich traurig, dass @50bestbars diesem Mann die Ehre gaben, ihn zur Industrie-Ikone zu küren», sagte Tess Posthumus, eine bekannte Barkeeperin aus den Niederlanden. Barkeeper beanstandeten international die Entscheidung unter dem Hashtag #WomenBehindTheBarAfter3.
In einem Interview mit dem Playboy Magazin vor einigen Jahren wurde Schumann mit dem Satz zitiert: "Eine Bar ist kein Ort für eine Frau“.
«Ich schätze gute Barkeeper - völlig unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Alter», entschuldigte sich Schumann schon am Dienstag auf Facebook. «Ich habe nie daran gezweifelt, dass Frauen Barkeeperinnen sein könnten. Natürlich gehören Frauen vor und hinter die Bar.»
Schumann hat außerdem am Sonntag bei den Mixology Bar Awards eine Auszeichnung für das «Barteam des Jahres» und als «Bar-Ikone des Jahres» in Berlin bekommen. GW/dpa
update: Am 8. Oktober 2019 beschlossen die 50 besten Bars der Welt, die Rückgabe des Industry Icon Award 2019 von Charles Schumann zu akzeptieren, und bestätigten, dass es für das Jahr keinen Gewinner des Industry Icon Award geben wird. Der Industry Icon Award wird im Jahr 2020 zurückkehren.