Chateau Musar Libanon im CÈDRE BLANC

Eines der traditionellen Weingüter im Libanon ist das Château Musar. Unter anderem werden dort die autochtonen Rebsorten Merwah und Obeideh, die als Vorläufer oder Verwandte von Semillon und Chardonnay gelten. Nicht oft hat man in Berlin Gelegenheit solche Weine zu probieren.

Ein Ort dafür ist das Cèdre Blanc, ein kleiner feiner, der orientalisch-libanesischen Esskutur verbundener Laden in Berlin-Charlottenburg, den der Libanese Omar Saad 2018 gründete. Hübsch gelegen, stilvoll, rustikal eingerichtet. Alles was man auf den Teller bekommt, kommt frisch aus der Küche. Selbst das Olivenöl wird selbst gepresst. Und es gibt Wein aus dem Libanon. So auch bei dieser Weinprobe.

Los ging es mit Musar Jeune, einer jüngeren, fruchtbetonten Linie des Château, sowie einem Hochar Père & Fils, der kleinen Einzellage aus Anaa. Gefolgt von elf Jahrgängen des Grand Vin, darunter auch zwei weiße aus den genannten Rebsorten. Eine ziemliche Herausforderung. Zumal für jemanden, der italienischen Wein mag.

Die Preise der Tropfen aus dem Bekaa Tal sind nicht eben günstig. So um die 30-40 Euro pro Flasche. Gipfelnd bei 215 Euro für einen roten Château Musar von 1983. Ehrlich gesagt, eher ein Liebhaberpreis.

So hatte es wohl auch einer der Gäste der kleinen Runde vorhergesehen und spendierte zum Schluss zwei halbe Flaschen eines 1961er Château Calon-Segur, der sich in phantastischer Form und mit deutlicher Eukalyptus Nase zeigte. Auch nicht ganz preiswert aber seinen Preis wert. Übrigens: Es dauerte ziemlich lange, bis einer der Weinkenner am Tisch in etwa die Herkunft des in einer Karaffe kredenzten Weines erkannte. Beim Alter lagen alle daneben.

Aus der Zigarrenwelt gibt es ja die Weisheit: „Die beste Zigarre ist die, die einem schmeckt.“ Vielleicht ist es ja beim Wein genauso. Nicht soviel darüber reden – genießen!

PS: Neben Weinproben bietet Omar Saad in seinem Restaurant übrigens auch Kochkurse und verschiedenste kulturelle Veranstaltungen. www.cedre-blanc.de

Bin dann mal wieder unterwegs