update: Man hoffe, den über die Grenzen der Hauptstadt hinaus bekannten Club nach Abstimmung mit den Behörden bald wieder öffnen zu können, teilten sie am Samstag mit. Bis dahin gehe es ab Sonntag mit dem Programm des Clubs auf dem Schiff «Hoppetosse» weiter, das am nahen Spreeufer vor Anker liegt.
Im «Club der Visionäre» war am Samstagmorgen ein Brand ausgebrochen. Die Betreiber widersprachen der Darstellung der Feuerwehr, der gesamte Club sei abgebrannt. Gebrannt habe ein kleiner Teil des Freiluftbereichs, betonten sie. «Der Haupt-Gästebereich war nicht betroffen.»
Berliner «Club der Visionäre» ausgebrannt
Er zählt zu den Clubs, die auch außerhalb Berlins bekannt sind - und bleibt nun vorerst geschlossen. Kaum jemand kam bei dem Brand zu Schaden. Doch laut Feuerwehr hätte es leicht schlimmer kommen können.
Für Partygänger in Berlin gibt es vorerst eine Adresse weniger: Der bekannte «Club der Visionäre» ist am Samstag vollständig ausgebrannt. Das teilte die Feuerwehr mit. Das Feuer war am Morgen in dem Club am Kreuzberger Flutgraben ausgebrochen. Nach ersten Erkenntnissen wurden drei Menschen leicht verletzt. Sie mussten wegen Augenreizungen und Reizhusten behandelt werden.
Wie das Feuer ausbrechen konnte, war zunächst nicht bekannt. Zunächst war ein 400 Quadratmeter großer Holzverschlag in Brand geraten, wie die Feuerwehr mitteilte. Sie rückte mit 70 Kräften aus und verhinderte, dass der Brand auf eine benachbarte Tankstelle übergriff.
«Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen», sagte ein Feuerwehrsprecher. Nur noch etwa zwei Dutzend Menschen seien auf dem Areal gewesen, als die Helfer eintrafen. «Es ist ein großes Glück, dass das Feuer nicht in der Nacht ausgebrochen ist, als da Vollbetrieb war.»
Der «Club der Visionäre» ist über Berlin hinaus bekannt. Im Ausgehviertel an der Grenze von Kreuzberg zu Treptow erstreckt er sich über Holzterrassen auf mehreren Ebenen an einem grün umwucherten Kanal nahe der Spree, dem Flutgraben. Auch Touristen tanzten auf den Holzplanken zu Elektro, House und Techno. Bekannte DJs legten auf - zuletzt waren für Freitagabend Künstler aus Tokio angekündigt.
Die Feuerwehr bemängelte den baulichen Zustand. In einfach zusammengezimmerten Bretterhütten auf dem Gelände gebe es «teilweise abenteuerliche Strominstallationen», kritisierte der Sprecher. Auch ein paar Dutzend Propangasflaschen hätten herumgestanden, teilweise seien sie während des Brandes explodiert. Die Feuerwehr habe die Bauaufsicht gebeten, sich die Clubs und Restaurants rund um den Flutgraben genauer anzusehen.
«Der Club der Visionäre gehört einfach zur Berliner Clublandschaft - genauso wie Bretterbauten und das Unfertige», teilte der Berliner Grünen-Abgeordnete Georg Kössler mit. Er hoffe auf einen Neuaufbau mit verbessertem Brand- und Lärmschutz.
In sozialen Medien beklagten Nutzer das vorläufige Aus für den Club. «Mein zweites zu Hause», schrieb eine Nutzerin. «Ein Stück Heimat geht verloren», notierte ein anderer. Anderswo hieß es: «Bei dir sind wir abgestürzt und du warst Inspiration für uns.» Es gibt auch einen Spendenaufruf für einen Wiederaufbau. dpa