Dehoga gegen Metzger-Notstand Vom eigenen Laden zum Dienstleister

«Wenn unsere Köche hier einen halben Ochsen angeliefert bekommen, fehlt ihnen eigentlich die Zeit, diesen selbst zu zerteilen», sagte die Verbandspräsidentin der «Augsburger Allgemeinen» (Montag). «Metzger könnten diese Lücke füllen.» Sie bräuchten keinen eigenen Laden mehr, sondern eine Dienstleistungsmetzgerei mit einem kleinen Schlachthof. «Solche Metzger wären dann die Dienstleister für die Landwirte. Der Metzger holt die Tiere am Hof ab, zerteilt sie bei sich und liefert die Teile an die Gaststätten aus», schlug Inselkammer vor.

Der Verband habe mit dem Landwirtschaftsministerium die Initiative «Ausgezeichnete Bayerische Küche» gestartet, um Wirtschaften mit regionaler Ausrichtung zu fördern. «Dabei haben wir aber etwas außer Acht gelassen, dass es kaum noch Metzger und Schlachthöfe gibt», erläuterte Inselkammer das Problem.

Weiter forderte sie: «Wir müssen regionale Kreisläufe so gestalten, dass wir den Bauern ihre Lebensmittel zu einem ordentlichen Preis abkaufen können und für einen ordentlichen Preis in den Gaststätten anbieten können.» An ihre Kollegen appellierte sie: «Gute Lebensmittel haben ihren Preis, insbesondere wenn sie regional und fair erzeugt wurden und dann auch noch aufwendig weiterverarbeitet worden sind. Deshalb kalkuliert bitte richtig!» dpa