Dehoga reagiert auf Mallorca-Öffnung «Wut und Verzweiflung wachsen»

«Es ist nicht erklärbar, der einheimischen Tourismusbranche keine Perspektive zu geben, während das Reisen ins Ausland ermöglicht wird», sagte die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Ingrid Hartges. «Wut und Verzweiflung wachsen ohne Ende. Das ist bitter wie inakzeptabel, dass es keine Öffnungsperspektive für das Gastgewerbe im Inland gibt.»

Seit Sonntag ist Urlaub auf Mallorca und in anderen Regionen Spaniens, Portugals und Dänemarks wieder ohne Quarantäne und Testpflicht nach der Rückkehr möglich - zwei Wochen vor Beginn der Osterferien in den meisten Bundesländern. Die Hotels in Deutschland sind dagegen mindestens noch bis zum 28. März geschlossen. Wie es weitergeht, soll erst am 22. März von Bund und Ländern entschieden werden.

«Das ist nicht das erste Mal, dass Maßnahmen nicht nachvollziehbar sind», sagte Hartges zur Diskrepanz zwischen der Aufhebung der Reisewarnungen für Regionen im Ausland und der fehlenden Perspektive im Inland. «Wir möchten nicht das eine gegen das andere ausspielen, aber wir erwarten Gleichbehandlung.»

Die heimische Hotellerie verfüge über ausgezeichnete Hygiene- und Schutzkonzepte, die Gesundheit der Gäste wie Mitarbeiter habe höchste Priorität. Nun erwarte man, dass die Bundesregierung und die Landesregierungen ihre Hausaufgaben machten. «Konkret: mehr Tempo beim Impfen und Testen ist jetzt überfällig», forderte Hartges. dpa

Tourismusbeauftragter: Auch Urlaub in Deutschland muss möglich sein

Sprunghafter Buchungsanstieg: 300 Zusatzflüge nach Mallorca

Nach der Aufhebung der Reisewarnung für Mallorca hat die Fluggesellschaft Eurowings nach eigenen Angaben Reisebuchungen «in einer bisher nicht gekannten Dynamik» verzeichnet. Unmittelbar nach der Streichung der Insel und weiteren Gebieten Spaniens und Portugals von der Liste der Risikogebiete durch das Robert Koch-Institut am Freitag habe ein Kunden-Ansturm eingesetzt, teilte die Airline am Sonntag mit.

Zahlreiche Flugverbindungen von Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart und Köln/Bonn seien innerhalb von Stunden ausgebucht gewesen.
Die Lufthansa-Tochter legte am Wochenende kurzfristig 300 Zusatzflüge für die Osterferien auf.

An Bord der Flugzeuge nach Mallorca kommen nur Passagiere mit einem negativen PCR-Test, wie es die Balearen-Regierung vorschreibt. Die spanische Zentralregierung gab die Sieben-Tage-Inzidenz auf 100 000 Einwohner für die Inseln am Freitag mit 21,3 an. dpa