Die Gemeinschaft EssKulturWandel

Die Ernährungsbranche bedient einen der größten Hebel für Herausforderungen unserer Zeit. Zu den vielfältigen Problemen der Branche zählen unter anderem Fachkräftemangel, unattraktive Ausbildungen und fehlender Austausch. Lösungen sind kaum in Sicht, stattdessen mangelt es an einer Weiterbildung, die junge kulinarische Akteur:innen befähigt und inspiriert, regenerative Landwirtschaft, transparente Wertschöpfung, bessere Arbeitsplätze, mehr Kollaborationen und eine gerechte Produktion – kurz: die Ernährungswende – aktiv anzugehen.

Um das Lebensmittelsystem nachhaltig verändern zu können, ist genau diese Weiterbildung aber dringend notwendig. Denn nur wer versteht, was die Haltungsform von Tieren mit gutem Fleisch und Bodenaufbau zu tun hat, wie diese Böden das Klima beeinflussen, wie sich Regionalität und Saisonalität auf die Biodiversität auswirken, kann Veränderungen aktiv mitgestalten. Und genau hier kommt das Netzwerk Die Gemeinschaft e.V ins Spiel: Denn der Verein bietet ab sofort eine kostenlose Weiterbildung an, die unter dem Namen EssKulturWandel das Verständnis und das damit einhergehende Bewusstsein, wie entscheidend Kulinarik und handwerkliche Lebensmittelherstellung für die ökologische, soziale und wirtschaftliche Transformation sind, vermitteln.

Die neue, kostenlose Weiterbildung verbindet Lebensmittelhandwerk, Küche und Landwirtschaft und vermittelt praktische Fähigkeiten sowie zeitgemäßes theoretisches Wissen. „Wir verfügen über ein großes Netzwerk von kulinarischen Vorreiter:innen, die schon länger andere Wege gehen”, sagt Friederike Gaedke, Leiterin von Die Gemeinschaft e.V.: „Indem wir unsere Mitglieder im Rahmen von EssKulturWandel mit jungen Akteur:innen zusammenbringen, schließen wir die Lücken der klassischen Ausbildungen und verbreiten erfolgreiche Konzepte, teilen handwerkliche Fähigkeiten, inspirieren durch neues Wissen und machen ein starkes Netzwerk für mehr Menschen zugänglich.”

EssKulturWandel richtet sich an junge Menschen, Auszubildende und Berufstätige, die Teil der Wertschöpfungskette für Lebensmittel sind. Sie bekommen durch das Programm das notwendige Wissen, Werkzeuge und ein starkes Netzwerk an die Hand, um verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen, in ihren Betrieben als Multiplikator:innen zu fungieren und eigene interdisziplinäre Kooperationen anzustoßen, um so die Ernährungswende voranzutreiben.

„Betriebe, die ihren Mitarbeitenden das ermöglichen, schaffen ein förderndes und innovatives Arbeitsumfeld”, sagt Friederike Gaedke. “Sie steigern ihre Zukunftsfähigkeit und nehmen aktiv daran teil, die Lebensmittelbranche grundlegend zu reformieren.”

Das Programm besteht aus zwei Elementen: Einem praktischen Austausch der Teilnehmenden bei einem Mitgliedsbetrieb im deutschlandweiten Netzwerk von Die Gemeinschaft e.V. und fünf Impulstage in Berlin. Im praktischen Teil lernen Köch:innen, Service-Mitarbeitende oder Bäcker:innen beispielsweise die Arbeit in einer Gärtnerei, einer Metzgerei, einem Weinbau- oder anderweitig landwirtschaftlichen Betrieb kennen – und umgekehrt. Alle Betriebe sind Vorreiter:innen in der deutschen Gastronomie, Landwirtschaft und im Lebensmittelhandwerk. Bei den Impulstagen mit allen 17 Teilnehmenden werden wertvolle Inhalte über das globale Ernährungssystem, eine zukunftsfähige Landwirtschaft, neue Arbeitswelten und Kooperationsmodelle in Form von Workshops, Seminaren und Exkursionen vermittelt.

Der praktische Austausch findet zwischen dem 21. März und dem 5. Juni 2023 statt. Die Dauer wird individuell festgelegt und kann zwischen zwei Tagen und vier Wochen liegen. Die Impulstage finden vom 11. bis 15. Mai 2023 statt. Das Programm endet mit einer Online- Abschlussveranstaltung am 5. Juni 2023.

Bewerbungen sind ab sofort online möglich (https://die-gemeinschaft.net/).

Bewerbungsschluss ist der 13. März 2023. Dieses Projekt ist gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz.

Ansprechpartnerin: Friederike Gaedke f@die-gemeinschaft.net

Über Die Gemeinschaft e.V.:

Die Gemeinschaft e.V. ist ein Netzwerk von handwerklich arbeitenden Lebensmittelproduzent:innen und Gastronom:innen, die sich für eine neue Esskultur einsetzen: ein besseres Lebensmittelsystem, in dem wir echtes Essen zelebrieren, regenerativ herstellen, fair und ressourcenschonend einkaufen, Handwerk wertschätzen, achtsam zusammenarbeiten, Wissen teilen, bessere Arbeitsbedingungen schaffen und Nachwuchs fördern. Initiiert wurde der gemeinnützige Verein 2017 durch die Berliner Restaurants Horváth und Nobelhart & Schmutzig. Mit unserer Arbeit vernetzen wir die kulinarischen Akteur:innen des Landes und geben ihnen Wissen, Fähigkeiten und Inspirationen zu aktuellen und zukünftigen Fragestellungen des Ernährungssystems an die Hand. Sie nehmen diese mit in ihre alltägliche Arbeit auf dem Feld, in der Küche und dazwischen, und treiben Veränderung voran.