Die Soße war köstlich VeroniCArsten oder was?

Hans Haas empfiehlt Kalbskopf in Ciabatta als Bergsteigeressen

Der Münchner Sternekoch Hans Haas (62) empfiehlt dem Deutschen Alpenverein zum 150-jährigen Bestehen ein neues Bergsteigeressen: Kalbskopf in Ciabatta gebraten. In der für die Sektion München zum Jubiläum erstellten Schrift «150 Bergspitzen» serviert er das für Vegetarier freilich ungeeignete Rezept: Nach etwa zwei bis dreistündiger Kochzeit den «weichgekochten Kalbskopf kurz unter kaltem Wasser abschrecken. Fleisch, Zunge, Backen und Maske in grobe Würfel schneiden und mit Salz, Pfeffer, Essig sowie Zitronensaft abschmecken.» Danach muss das Gericht noch über Nacht im Kühlschrank ruhen.

Ob sich diese lange Vorbereitungszeit für die oft eilige Versorgung hungriger Bergsteiger eignet, blieb offen. Haas gab aber den Hüttenwirten dazu einen Tipp: Die Zubereitung lasse sich vereinfachen, indem man einen Kalbskopf verwende, der vom Metzger bereits vorbereitet wurde. Haas, der im Dezember 2020 das Münchner Kultrestaurant «Tantris» verlassen und in den Ruhestand gehen will, unterstrich seine Glückwünsche an den Alpenverein auch mit einer Hommage an die Alpen. Als Wildschönauer in den Bergen aufgewachsen, seien diese für ihn bis heute der wichtigste Ort für Ruhe und Erholung. dpa

Bayerische Radio-Schmankerl mit Alfons Schuhbeck

Fernsehkoch Alfons Schuhbeck verrät seine Küchengeheimnisse künftig auch im Radio. Einmal im Monat werde er in der Sendung «Habe die Ehre» des Digitalsenders BR Heimat zu Gast sein, teilte der Bayerische Rundfunk in München mit.

Start sei diesen Donnerstag (9. Mai) um 10.05 Uhr. Zwischen Musik und Geschichten aus Bayern soll der 70-Jährige über Essen und Genießen reden, vor allem über bayerische Schmankerl - natürlich in Mundart. «Im bairischen Dialekt kann man sich doch am besten ausdrücken», erklärte Schuhbeck, der 1983 mit seinem Restaurant Kurhausstüberl in Waging am See mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet worden war. dpa

«Die Soße war köstlich», sagt Milliardär Maschmeyer

Carsten Maschmeyer hat viele Etiketten - vom umstrittenen Finanzprofi bis zum Start-up-Coach reicht die Spanne. An seinem Erfolg scheiden sich vor allem in den sozialen Medien die Geister. Kurz vor seinem 60. Geburtstag verrät er, wo er seine Stärken und Schwächen sieht.

Die «Höhle der Löwen» muss erst mal warten: An diesem Mittwoch feierte der Unternehmer, Investor und Start-up-Coach Carsten Maschmeyer mit seiner Frau Veronica Ferres seinen 60. Geburtstag. Der Selfmade-Milliardär ist vielen durch seine Juroren-Rolle in der gleichnamigen Vox-Show bekannt, in der Menschen mit Geschäftsideen um Investoren werben.

Dabei hätte er das finanziell eigentlich gar nicht nötig. Denn sein Name steht für viel Geld - und auch Prominenz und Öffentlichkeit. Die macht ihn mitunter auch zur Zielscheibe von Spott und Häme. «So wie ich für Gründer Unterstützer bin, bin ich für Kapitalismusgegner nun mal eine Projektionsfläche», sagte Maschmeyer kurz vor seinem runden Jubiläum.

Ihn trifft die Häme nicht, die ihm gelegentlich in sozialen Medien entgegenschlägt. Die Diskussionen, die sein Foto vom beidhändigen Zubereiten einer Soße Bolognese im Internet auslösten, versteht er nicht: «Die Soße war köstlich. Ich nehme die richtigen Zutaten und lasse mir dafür viel Zeit, dann wird sie sehr, sehr gut.»

Seinen Hang zum Luxus verbarg der aus armen Verhältnissen stammende Maschmeyer früher ebenso selten wie seine Suche nach Anerkennung und Scheinwerferlicht. Als damals noch schnauzbärtiger Finanzunternehmer kokettierte er mit den Zeichen seines Reichtums. Nun - ohne Schnäuzer - setzt er auf ein anderes Image. Als eher hemdsärmelig daherkommender Selfmademan und Unternehmer, TV-Investor, Gründercoach und Mentor - wie er sich selbst auf Twitter definiert - sah er sich schon vor dem Umzug von Hannover nach München als Förderer junger Firmengründer.

Eine strategische Entscheidung für Hannover habe er nie getroffen, sagt er - das war dem Studium geschuldet. Das Kapitel war mit dem Verkauf seiner Firma vor zwölf Jahren beendet, sagt der in Hildesheim aufgewachsene gebürtige Bremer. Den München-Umzug vor zwei Jahren verdankt er seiner Frau: «Sie können einer Schauspielerin doch nicht  sagen: «Zieh nach Hannover. - Mit welchem Produzenten oder Regisseur soll denn meine Frau mittags essen gehen in Hannover?»

Zudem habe er dort lernen müssen, Freundschaften zu genießen, ohne sie öffentlich zu zelebrieren: «Ich habe mich da auch ein wenig verführen lassen: in Hannover werden die Leute für Fotos manchmal einfach zusammengeschoben, weil dort die Promi-Dichte nicht so hoch ist.» Auf Fotos aus der niedersächsischen Landeshauptstadt war er etwa häufiger zusammen mit dem ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder und dem damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff zu sehen.

Einst nach der Schule hatte sich Maschmeyer zunächst als Medizinstudent versucht, doch das Studium füllte ihn nicht aus.

Zunächst war er nebenberuflicher Finanzberater, stieg zum Landesdirektor auf, baute dann die bei Verbraucherschützern nicht unumstrittene Finanzvertriebsgesellschaft Allgemeiner Wirtschaftsdienst (AWD) auf.

Sein größter Erfolg in der Rückschau? «Ich bin überzeugt, dass es die Erfindung der unabhängigen Finanzberatung war. Und mein größter Misserfolg war, dass ich im Jahr 2000 diese Form nicht rechtzeitig digitalisiert habe.» Der Verkauf des von Versicherungen und Banken unabhängigen Finanzdienstleisters an Swiss Life legte ein solides Fundament für sein Vermögen.

Heute bedauert der Geschäftsmann im Gespräch mit der dpa, dass er die Fonds anderer vertrieben hatte, statt selbst welche zu fairen Bedingungen aufzulegen. Der Begriff «Erfolg» bleibt dennoch ein Schlüsselwort in seinem Vokabular. In seinem Buch «Selfmade: erfolg reich leben» erklärt Maschmeyer seinen beruflichen Erfolg als Ergebnis von Zielstrebigkeit und Mut nach einer von Einsamkeit und Armut geprägten Kindheit.

Als prägende Erfahrung und «Neujustierung» sieht er die einstige Aufnahme zweier syrischer Flüchtlingsfamilien in seinem Haus - zu einer habe er noch «herzlichen Kontakt»: «Das war eine sehr wichtige Erfahrung, die ich nicht missen möchte.» Es habe ihm klargemacht: «Welche Oberflächlichkeiten nehmen wir manchmal zu wichtig, wenn doch eigentlich Frieden, Gesundheit und Familie das Wichtigste ist.» Seine Erdung findet er im Gärtnern: «Ich liebe Gärten, und hatte schon in Hildesheim einen Schrebergarten. Das war für mich eine Möglichkeit, aus dieser kleinen, engen, armen Welt auszubrechen, es hat mir mental gutgetan und auf mich stets sehr beruhigend gewirkt.»

In seinen Geburtstag will er mit seiner Frau in einem italienischen Restaurant reinfeiern. So richtig hoch hergehen soll es aber Mitte Juni: «Es gibt dann ein Familienfest mit Freunden: Wir fassen alle Geburtstage zusammen: der jüngere Sohn ist 25, die ältere Tochter wird 18, der ältere Sohn wird 30 - und Veronica und ich sind zehn Jahre zusammen.» Der Ort der Feier ist offen, könnte aber Frankreich sein, wo er seine Wahlheimat hat. «Ich war schon seit 30 Jahren sehr oft dort, da ist mein Hauptgarten, das ist mein Refugium.»

Selbst einen kleinen Weinberg hat er dort und produziert seinen eigenen Wein: «Der heißt VeroniCArsten - so heißt auch unser Olivenöl.» dpa