Mehr als eine Viertel Million deutsche Weine wurden von der Eichelmann-Redaktion im letzten Vierteljahrhundert verkostet, seit nunmehr 25 Jahren erscheint er in Buchform, seit einem Jahrzehnt auch als App.
Bei der Veranstaltung in der Schilling Roofbar in Heidelberg präsentierte Herausgeber Gerhard Eichelmann die neue Ausgabe 2025: 870 Weingüter mit 9.650 Weinen hat die Redaktion ausgewählt.
Für die beste Weißweinkollektion des Jahres wird das Weingut Markus Molitor aus Bernkastel-Wehlen an der Mosel ausgezeichnet. Jahr für Jahr überzeugt er mit großartigen Riesling-Kollektionen, trocken ebenso wie feinherb und süß, und auch der nicht einfache Jahrgang 2023 ist bei Markus Molitor durch die Bank hervorragend. Markus Molitors Kollektionen sind gewaltig, nicht nur was die Qualität, sondern auch was den Umfang betrifft, von keinem anderen deutschen Winzer wurden mehr Weine verkostet genau 1.299 Molitor-Weine finden sich in der Datenbank. Und niemals hat ein Wein enttäuscht, betont Gerhard Eichelmann bei der Preisverleihung.
Die beste Rotweinkollektion des Jahres hat für die Redaktion das Weingut Jean Stodden von der Ahr. Alexander Stodden ist praktisch jedes Jahr ein heißer Kandidat für diese Auszeichnung, die er auch nicht zum ersten Mal erhält. Seine 2022er Spätburgunder sind hervorragend, und das gilt schon für die Gutsweine, die Lagenweine setzen auf Druck, Präzision, Purismus und Nachhaltigkeit, wobei im Jahrgang 2022 einige Weine für Stodden’sche Verhältnisse fast ungewöhnlich opulent ausfallen, so Gerhard Eichelmann bei der Verleihung des Preises.
Deutscher Sekt nimmt einen immer größeren Stellenwert ein, bei vielen Weingütern und in allen deutschen Anbaugebieten, weswegen die Eichelmann-Redaktion nun schon seit vielen Jahren einen Preis für die beste Sektkollektion vergibt. Als diese Auszeichnung erstmals vergeben wurde ging sie an das gleiche Sekthaus wie nun in diesem Jahr, an das Sekthaus Raumland. Volker Raumland steht maßgeblich für die Sekt-Revolution in Deutschland, und heute stehen ihm seine beiden Töchter Marie-Luise und Katharina zur Seite, die beim Weingipfel in der Schilling Roofbar einige Highlights der großartigen aktuellen Kollektion präsentieren.
Aufsteiger des Jahres ist das Weingut Seckinger aus Niederkirchen in der Pfalz. Erst 2012 haben die drei Brüder Jonas, Philipp und Lukas Seckinger das Weingut gegründet. Im Keller wird ein non-interventionistischer Ansatz verfolgt, auf technische Weinbehandlungsmittel und Schönungsmittel wird verzichtet, alle Weine werden spontan vergoren, meist im Holz. Die Weinberge werden biologisch und zunehmend auch mit biodynamischen Präparaten bewirtschaftet. „Im vierten Jahr konnten wir jetzt die Weine der Seckingerbrüder verkosten, und den rasanten Aufstieg untermauern sie mit ihrer bisher besten, beeindruckensten Kollektion“, begründet der zuständige Redakteur Jens Wagner die Entscheidung des Redaktionsteams.
Entdeckung des Jahres ist ein junger Winzer aus dem Markgräflerland, Max Geitlinger. Er ist Koch und Winzer, die kleine Rebfläche diente immer nur für den Ausschank von Gutedel im Gasthof Zum Hirschen. Er hat die Rebfläche erweitert, setzt vor allem auf Spätburgunder. Die Weine werden mit den natürlichen Hefen vergoren und nicht filtriert, sie werden als Badischer Landwein vermarktet. „Eine kleine, aber spannende Kollektion präsentiert Max Geitlinger zum Debüt, sehr individuelle Weine mit einer klaren Handschrift“ begründet Eichelmann die Wahl.
Neben den Weingütern des Jahres präsentiert Gerhard Eichelmann einen Weinklassiker, der damit in die „Mondo-Klassiker-Bibliothek“ aufgenommen wird, in der die großen Weine Deutschlands versammelt sind, jedes Jahr kommt ein Wein aus einer großen Weinlage hinzu. Der Weinklassiker ist für Eichelmann ein Wein, der zum einen hohe Qualität bietet, zum anderen aber auch Jahr für Jahr ein klares Profil zeigt und als Klassiker, als Prototyp seiner Rebsorte und seiner Region gelten kann. Als deutsche Grand Crus bezeichnet er diese Weine. Dieses Jahr fiel die Wahl auf die Lage Maustal in Sulzfeld (Franken) mit dem Riesling Großes Gewächs des Weingutes Zehnthof. „Man hat ein Luxusproblem mit der Lage Maustal, die gleich mehrere große Weine hervorbringt: Entscheidet man sich für Riesling, Silvaner oder Spätburgunder als persönlichen Favoriten“ erklärt Eichelmann bei der Preisverleihung.
Der Ehrenpreis für das Lebenswerk wird in diesem Jahr an einen Winzer von der Mosel vergeben, der zeigt, dass man auch an der Mosel im Steilhang biologisch und biodynamisch arbeiten und große Weine erzeugen kann. Clemens Busch aus Pünderich hat anfangs vor allem mit süßen und edelsüßen Rieslingen brilliert, aber auch die trockenen und fast trockenen Top-Rieslinge sind über die Jahre immer feiner und präziser geworden´, und Clemens Busch arbeitet mustergültig die unterschiedlichen Böden und Teilagen innerhalb seiner Paradelage Pündericher Marienburg heraus.
Gerhard Eichelmann
Eichelmann 2025
Deutschlands Weine
1.188 Seiten, Hardcover,
durchgängig farbig bebildert
Format 17,6 x 25 cm, 39,95 €
ISBN: 9783938839584
Mondo Heidelberg
Der Aufbau des Buches
Die Bestandsaufnahme der besten deutschen Weinerzeuger und ihrer Weine ist alphabetisch geordnet und bietet eine Vielzahl an Informationen: Adressen inklusive E-Mail und Homepage, Inhaber, Rebfläche, Besuchszeiten, eventuell Gutsausschank, dazu ein Kurzporträt der Erzeuger und ihres Programms. Das Buch ist komplett bebildert, jedem Weingut wird eine eigene Seite gewidmet, ein Etikett ist abgebildet, die Spitzenwinzer werden auf jeweils zwei Seiten auch im Bild vorgestellt. Die Weine werden nach dem international üblichen 100-Punkte-System bewertet, das der Autor mit seiner Zeitschrift Mondo in Deutschland eingeführt hat. Zu jedem Wein ist der Preis angegeben, Weine mit besonders gutem Preis-Leistungs-Verhältnis sind hervorgehoben. Jedes Weingut wird für seine Gesamtleistung mit 2 bis 5 Sternen eingestuft. Wichtig für den Verbraucher ist, dass dabei nicht nur Spitzenerzeugnisse vorgestellt und zur Betriebsbewertung herangezogen werden, sondern alle Weine, auch die Einstiegsqualitäten.
Gerhard Eichelmann hat in Göttingen, Paris und Würzburg studiert. Der Diplom-Volkswirt und Diplom-Kaufmann gründete 1997 den Verlag Mondo Heidelberg und die unabhängige Weinzeitschrift Mondo, die Weingüter und Weine aus aller Welt vorstellt. Mondo führte als erste deutsche Weinzeitschrift das international übliche 100-Punkte-System für Weinbewertungen ein. Drei Jahre später veröffentlichte er die erste Ausgabe eines Buches über deutsche Weine, das sich als Standardwerk zum deutschen Wein etabliert hat. „Eichelmann Deutschlands Weine“, oder kurz „Der Eichelmann“, erscheint jedes Jahr neu. Aber nicht nur über deutschen Wein hat er Bücher veröffentlicht, international bekannt ist Gerhard Eichelmann vor allem als Champagne-Kenner, eines seiner inzwischen 10 Champagne-Bücher (2023 erschienen: „Champagne 456“) wurde ins Französische übersetzt und ist bei Larousse erschienen; 2019 hat er ein Buch über Wein aus Australien veröffentlicht.
Redaktion: Wolfgang Faßbender, Paul Kern, Marco Lindauer, Laurin Schmitt, Jens Wagner
Eichelmann 2025: Die Preisträger
Beste Weißweinkollektion
Weingut Markus Molitor
Bernkastel-Wehlen (Mosel)
Beste Rotweinkollektion
Weingut Jean Stodden
Rech (Ahr)
Beste Sekt-Kollektion
Sekthaus Raumland
Flörsheim-Dalsheim (Rheinhessen)
Aufsteiger des Jahres
Weingut Seckinger
Niederkirchen (Pfalz)
Entdeckung des Jahres
Weingut Max Geitlinger
Kandern (Baden)
Klassiker des Jahres
Maustal Sulzfeld Riesling GG
Weingut Zehnthof – Luckert
Sulzfeld (Franken)
Ehrenpreis für das Lebenswerk
Clemens Busch
Pünderich (Mosel)