Eiscreme aus Muttermilch

Im Londoner Szene-Stadtteil Covent Garden verkauft ein Cafébetreiber Eiscreme aus Muttermilch. «Baby Gaga» heißt der Cocktail - verfeinert mit Vanille aus Madagaskar und geriebener Zitronenschale. «Schmeckt wie ganz normales Joghurt-Eis», sagten erste Testesser.

Das Café bietet das Dessert aus Muttermilch zum stolzen Preis von 14 Pfund (umgerechnet etwa 16,80 Euro) pro Becher an. 15 Frauen haben sich auf eine Zeitungsanzeige als Spenderinnen des Rohstoffes gemeldet. Bis zu 20 Prozent betrage der Muttermilchanteil, sagte Café-Betreiber Matt O'Connor. Die Milch werde nach den Kriterien von Blutspenden überwacht.

«Wenn es gut für unsere Kinder ist, dann muss es auch gut für den Rest von uns sein», sagte er der BBC. «Einige Leute werden sich mit Abscheu abwenden. Aber in Wirklichkeit ist das ein wahres Bio-Produkt, absolut natürlich.»

Victoria Hiley, eine der Milchspenderinnen, sieht nichts Schlimmes dabei, Eiscreme aus Muttermilch zu produzieren. Im Gegenteil: Sie sieht das Ganze als Werbeaktion an, die junge Mütter wieder mehr zum Stillen bewegen soll.

«Wenn Erwachsene merken, wie gut das schmeckt, werden sie ihre Kinder vielleicht wieder öfter mit Muttermilch füttern», sagte sie. Im übrigen gebe es für die Spende auch ein wenig Geld. 15 Pfund bekomme sie für einen Viertelliter. Für die 35-Jährige ist es insofern auch ein «Mittel gegen die Rezession».

Lebensmittelaufsicht nimmt Eiscreme aus Muttermilch vom Markt

Das Eiscafé muss sein als Verkaufsschlager angepriesenes Muttermilch-Eis vorerst wieder vom Markt nehmen. Die Kommunalverwaltung von Westminster untersuche, ob das Eis Gesundheitsrisiken berge, teilte die staatliche Lebensmittelaufsicht (FSA) mit. Außerdem werde geprüft, ob das Produkt möglicherweise gegen Lebensmittelgesetze verstoße. dpa