Auf Einladung des Deutschen Instituts für Nachhaltige Entwicklung e.V. (DINE) informierte sich der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, auf dem Weingut Friedrich Zimmerle in Korb über das Thema Nachhaltiger Weinbau.
Das Weingut Friedrich Zimmerle ist in Württemberg das erste, das mit dem neuen Nachhaltigkeitssiegel FairChoice zertifiziert wurde. Erst im August 2010 hatte das DINE e.V. die Entwicklung eines Nachhaltigkeits-Kriterienkatalogs für deutsche Weine initiiert.
Minister Bonde zeigte sich beeindruckt von der Qualität des Weins und wies auf die große Bedeutung von Nachhaltigkeit im Weinbau hin: "Wertschöpfung und Zukunftsfähigkeit schließen sich nicht aus, sondern bedingen sich. Mit einer klugen Nachhaltigkeitsstrategie eröffnen sich viele erfolgversprechende Chancen: neue Kunden, mehr Effizienz und Innovation." Weil für die grün-rote Landesregierung effizienter Umwelt-, Klima- und Naturschutz, hohe Lebensqualität und nachhaltige Wirtschaftskraft zusammengehören, werde die Koalition eine neue Nachhaltigkeitsstrategie mit klaren und nachprüfbaren Zielen entwickeln, kündigte Bonde an.
Auf der Basis der international renommierten Richtlinien des GRI (Global Reporting Index) entwickelten Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Nachhaltige Entwicklung an der Hochschule Heilbronn in Kooperation mit anderen wissenschaftlichen Institutionen 44 Kriterien für eine nachhaltige Unternehmensführung in den drei Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales. Prof. Armin R. Gemmrich von der Hochschule Heilbronn: "Wir haben großen Wert auf die Gleichgewichtung aller drei Bereiche gelegt. Nur so erzielen wir einen langfristigen Nutzen für die Betriebe der Weinwirtschaft." Die Umsetzung der Kriterien wird von unabhängigen Gutachtern überprüft.
Bislang ausgezeichnet wurden im Weinanbaugebiet Rheinhessen die Betriebe Weingut Neumer und die Weinkellerei Weinmann Organics. In Württemberg darf das Weingut Zimmerle seinen kompletten Jahrgang 2010 mit dem Nachhaltigkeits-Siegel kennzeichnen. Winzer Friedrich Zimmerle: "Durch die Teilnahme am Projekt haben sich uns ganz neue Entwicklungspotenziale eröffnet. Gleichzeitig empfinden unsere Kunden die Zertifizierung als konsequente Fortführung unserer bisherigen Betriebsphilosophie, die bereits großen Wert auf Nachhaltigkeit legte."