Europa-Park in Rust Seilbahn überwindet Rhein und Grenze

Der Europa-Park in Rust bei Freiburg plant den Bau einer Seilbahn nach Frankreich. Diese solle über den Rhein führen und das Nachbarland mit Deutschland verbinden, sagte der Geschäftsführer des Parks, Michael Mack, am Dienstag. Ziel sei es, Straßen trotz steigender Besucherzahlen zu entlasten und Franzosen den Weg ins Nachbarland zu erleichtern. Eine Seilbahn eigne sich hierfür als schnelles und ökologisches Verkehrsmittel. Zudem könnte im Elsass, nur wenige Kilometer von Rust entfernt, ein ökologisches Feriendorf mit Hotels und anderen Übernachtungsmöglichkeiten entstehen.

Europa-Park in Rust | Seilbahn überwindet Rhein und Grenze

In der Mitte des Bildes: Michael Mack,  Roland Mack und Präsident Emmanuel Macron

Geplant seien Investitionen im zweistelligen Millionenbereich, sagte Mack (39). Finanziert werde das Projekt durch sein Unternehmen. Staatliche Subventionen erwarte er nicht. Würde das Vorhaben von den Behörden beider Länder genehmigt, könnte es in den kommenden fünf Jahren in Angriff genommen werden. Ziel sei es, auch im Elsass dauerhaft mehr Arbeitsplätze zu schaffen.

Rund 1,3 der jährlich 5,6 Millionen Besucher des Freizeitparks kämen aus Frankreich. Zudem pendelten nahezu 1000 Mitarbeiter des Parks aus dem Elsass nach Rust. Mit der Eröffnung eines zusätzlichen Wasserparks in Rust würden diese Zahlen vom kommenden Jahr an deutlich steigen. Eine direkte Verbindung per Seilbahn reduziere die Verkehrsbelastung und die Zahl großer Parkflächen in und um Rust.

"Es ist ein Projekt mit großem Symbolcharakter", sagte Mack. "Eine gemeinsame Seilbahn, die den Rhein und damit die Grenze überwindet, wäre ein starkes Zeichen für das Zusammenwachsen beider Länder und für ein gemeinsames Europa." Für die rund 3,5 Kilometer mit der Seilbahn benötigten Passagiere rund sieben Minuten. Die Bahn werde ganzjährig in Betrieb sein. Die Gondeln würden im Winter beheizt.

"Das wäre ein tolles Zeichen deutsch-französischer Freundschaft und ein echter Gewinn für unser Tourismusland", sagte Baden-Württembergs Justiz- und Tourismusminister Guido Wolf (CDU). Die Seilbahn könnte zu einem der deutsch-französischen Leuchtturmprojekte werden, zu denen sich beide Länder bei der Neuauflage des Élysée-Vertrages Ende Januar nächsten Jahres bekennen wollen. "Wir arbeiten daran, dass das geplante Projekt noch in den neuen Elysée-Vertrag aufgenommen wird. Das wäre ein starkes Signal", sagte der Minister.

Die Europa-Park-Chefs Roland und Michael Mack hatten das Vorhaben den Angaben zufolge am Sonntag in Straßburg Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) vorgestellt und auch örtliche Regionalpolitiker und betroffene Gemeinderäte informiert. Die Reaktionen seien positiv, sagte Mack. Das Vorhaben müsse aber noch rechtlich und mit Blick auf die Umweltverträglichkeit von Behörden geprüft werden. dpa