Ferienwohnungen in Berlin Meist ohne vorgeschriebene Registrierung

Rund 90 Prozent der knapp 14 000 Inserate beim Vermittlungsportal Airbnb weisen nicht die entsprechende Nummer auf, wie eine Auswertung des RBB ergab. Seit August müssen Vermieter ohne behördliche Genehmigung aber mit einem Bußgeld rechnen.

Berlins Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke) nannte die Zahlen realistisch und verwies auf eine ähnliche Auswertung auf Bezirksebene. Airbnb dagegen hatte die Zahlen dem RBB gegenüber als nicht zuverlässig bezeichnet, nannte bisher aber keine eigenen Daten.

«Wir stoßen hier ganz klar an unsere Grenzen», sagte Lompscher dem RBB. Airbnb berufe sich auf Datenschutzbestimmungen in Irland. «Wir brauchen ein Handeln auf internationaler Ebene», sagte die Senatorin. Wie bei Finanzangelegenheiten müsse auch in diesem Fall Amtshilfe auf EU-Ebene möglich werden.

Die Registrierung von Ferienwohnungen ist Teil des Zweckentfremdungsverbots für Wohnraum in Berlin. Ziel der rot-rot-grünen Koalition ist, angesichts der Knappheit an bezahlbarem Wohnraum einerseits vorübergehendes privates Vermieten zu ermöglichen, andererseits aber die Dauervermietung regulärer Wohnungen an Urlauber als Geschäftsmodell zu unterbinden.

Wer seine Miet- oder Eigentumswohnung während einer zeitweisen Abwesenheit komplett an Urlauber oder Geschäftsleute untervermieten möchte, braucht eine Genehmigung. Wer nur ein Zimmer für Gäste anbietet, braucht keine Genehmigung, wohl aber wie auch Anbieter ganzer Wohnungen eine Registriernummer.

Airbnb hob am Montag hervor, wie der Senat Wohnraum schützen und «Homesharing» erleichtern zu wollen. Die Landesregierung habe es jedoch abgelehnt, gemeinsam mit der Vermittlungsplattform ein Registrierungssystem aufzubauen. dpa