Gault&Millau Weinguide 2020 Mathieu Kauffmann ist Winzer des Jahres

Winzer des Jahres: Mathieu Kauffmann

Zum Winzer des Jahres kürte die Redaktion den Elsässer Mathieu Kauffmann. Eine kleine Sensation, denn erstmals ist diese Ehrung nicht mit einem Weingut verknüpft. Kauffmann, lange Kellermeister beim Champagnerhaus Bollinger, verantwortete sechs Jahre lang die Weine des Pfälzer Traditionsbetriebs Reichsrat von Buhl, bevor sich die Wege im Sommer 2019 plötzlich trennten. „Mathieu Kauffmanns mutige Handschrift wird Deutschlands Weinkultur nachhaltig prägen“, ist das Gault&Millau-Team überzeugt. „Er setzt kompromisslos auf Terroir und Langlebigkeit und gibt dem Riesling so ein markantes Gesicht. Mit geübtem Blick von außen bringt er wieder in Erinnerung, was in dieser edlen Rebsorte steckt, wenn man herausragende Lagen für sich sprechen lässt.“

Aufsteiger des Jahres:

Matthias und Philipp Corvers, Weingut Corvers-Kauter, Rheingau

Zum Aufsteiger des Jahres wählten die Experten das Weingut Corvers-Kauter in Oestrich-Winkel im Rheingau: „Unaufhaltsam, das sind Matthias und Philipp Corvers! Binnen kürzester Zeit haben sie sich an die Rheingauer Spitze katapultiert. Die plötzliche Verdoppelung ihrer Fläche hat das Vater-Sohn-Duo nur noch mehr angespornt.“ Den Aufwärtstrend zeichnet der Gault&Millau bereits seit drei Jahren mit steigenden Bewertungen ab. Im vergangenen Jahr gewann die Familie dann mittels langfristiger Pachtverträge rund 15 Hektar bester Lagen aus dem Portfolio des Weinguts Langwerth von Simmern, eines der traditionsreichsten Häuser des Rheingaus, dazu – und meisterte den Zuwachs mit Bravour. Die Gault&Millau-Equipe vergibt dafür vier von fünf Trauben.

Entdeckung des Jahres:

Philipp Kettern und Daniel Niepoort, Fio Wines, Mosel

Die Entdeckung des Jahres – in diesem Jahr ein Duo – kommt von der Mosel. Philipp Kettern und Daniel Niepoort heißen die zwei jungen Shootingstars, die das Gault&Millau-Team mit ihrem Projekt Fio Wines überzeugten. Die Idee: Riesling zu keltern, wie es ihn früher gab, spontan vergoren, mit langer Hefelagerung, im großen Holzfass ausgebaut und erst kurz vor der Füllung leicht geschwefelt. Ein Rezept, das aufging. „Zurück in die Zukunft: Unter Besinnung auf altes Handwerk keltern Philipp Kettern und Daniel Niepoort radikal moderne Mosel-Rieslinge. Schluck für Schluck eine Entdeckung!“, würdigt die Redaktion diese Leistung. Im Gault&Millau Weinguide 2019 erhalten die Beiden drei rote Trauben.

Drei Mal 100 Punkte

Drei Weine zeichnet der Gault&Millau 2020 mit der Höchstnote von 100 Punkten aus. „Eine wahrlich herausragende Leistung, denn an der Spitze wird die Luft sehr dünn“, so Chefredakteurin Britta Wiegelmann. „Im Gault&Millau Weinguide 2020 sind gerade einmal 227 von 11884 verkosteten Weinen mit 95 Punkten oder mehr bewertet – weniger als zwei Prozent.“ Die 100-Pünkter sind:

2018 Nackenheimer Rothenberg Riesling Wurzelecht Großes Gewächs
Weingut Kühling-Gillot, Rheinhessen

2017 Achkarrer Schlossberg Spätburgunder Großes Gewächs
Weingut Franz Keller, Baden

2018 Kiedricher Gräfenberg Riesling Trockenbeerenauslese Versteigerungswein
Weingut Robert Weil, Rheingau

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