Generationswechsel bei Rotkäppchen-Mumm

Der vor Monaten angekündigte Generationswechsel an der Spitze des deutschen Sektmarktführers Rotkäppchen-Mumm wird nun Realität. An diesem Donnerstag (1.8.) tritt Christof Queisser (43) sein Amt als Vorsitzender der Geschäftsführung bei der Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH an. Der langjährige Chef und Mitgesellschafter Gunter Heise war bereits im Mai in den Beirat des Unternehmens gewechselt. Er hatte seinen Rückzug schon vor längerer Zeit bekanntgegeben und von einem notwendigen Generationswechsel gesprochen.

Der Stabwechsel am Donnerstag soll offensichtlich eher geräuschlos erfolgen. Einen offiziellen Termin gibt es nicht. Bekannt ist, dass Queisser wohl hauptsächlich vom hessischen Eltville aus arbeiten wird, statt wie bisher Heise in Freyburg. Queisser ist seit 1991 in der Markenindustrie tätig. Zuletzt war der Diplom-Betriebswirt Vorsitzender der Geschäftsführung der Zimbo-Gruppe.

Heise hatte nach der Wiedervereinigung die Freyburger Rotkäppchen-Sektkellerei vor dem Aus bewahrt. Zusammen mit anderen leitenden Mitarbeitern kaufte er die Kellerei von der Treuhand. Gesellschafter ist zudem der Getränkespezialist Harald Eckes. Durch den spektakulären Zukauf der Marken Mumm, Jules Mumm und MM Extra sowie Geldermann schob sich Rotkäppchen in die Marktführerposition. Aktuell beträgt der Anteil 49,1 Prozent.

2012 verkaufte Rotkäppchen-Mumm 240,4 Millionen Flaschen Sekt, Wein und Spirituosen. Der Umsatz stieg um 2,9 Prozent auf 855,6 Millionen Euro. Die Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien produzieren in Hochheim am Main und Eltville am Rhein (Hessen) die Sektmarken Mumm, Jules Mumm und MM Extra. Aus Breisach am Rhein (Baden-Württemberg) kommt die Edelmarke Geldermann. Im thüringischen Nordhausen werden Spirituosen hergestellt. Am Hauptsitz im sachsen-anhaltischen Freyburg wird der Rotkäppchen-Sekt produziert. Die Gruppe hat rund 440 Mitarbeiter.

Mit etwa 3,9 Litern ist der Pro-Kopf-Verbrauch bei Sekt in Deutschland seit Jahren etwa konstant. Am Gesamtmarkt haben die deutschen Sekte einen Anteil von knapp 82 Prozent. dpa