Guter Sake

Ein billiger Schnaps in Badewasser-Temperatur - das verstehen viele Menschen hierzulande unter Sake. Dass der japanische Sake erstens keine Schnaps-Variante ist und zweitens nicht immer warm auf den Tisch kommt, wissen viele gar nicht, sagt Susanne Rost-Aoki, die das Sake Kontor in Berlin betreibt.

Qualitativ hochwertigen Sake zum Beispiel dürfen Verbraucher gar nicht aufwärmen. Die Grundregel laute, je höher die Qualitätsstufe, desto eher trinke man Sake kalt, erklärt Rost-Aoki.

Sake ist außerdem kein Schnaps. Die beste Übersetzung ist Reiswein - obwohl Rost-Aoki sich auch gegen diese Beschreibung sträubt. «Sake ist Sake», sagt sie, die dritte große Getränke-Kategorie neben Wein und Bier. «Es wird gebraut wie Bier, die Trinkkultur ist aber eher wie Traubenwein», erklärt die Expertin. Die Zutaten sind einfach: Reis und Wasser. Beim Gären helfen Hefe und Koji, ein Edelschimmelpilz.

Sind sich Käufer nicht sicher, was denn nun die richtige Temperatur für die gekaufte Variante ist, hat Rost-Aoki einen Tipp. «Nie von Anfang an wärmen», sagt sie. «Warm gemachter Sake schmeckt kalt nicht mehr.» Der Kühlschrank schadet keinem Sake, hier kann der Geschmackstest starten.

Hat der Verbraucher den Sake kühl probiert und er schmeckte ihm nicht, sollte er die Flasche langsam auf Zimmertemperatur aufwärmen lassen. Schmeckt er dem Käufer dann noch immer nicht, kann er ihn im Wasserbad auf etwa 45 Grad erwärmen. dpa